ÖGB muss Widerstand gegen Pensionsreform aufbauen

GUG übt Kritik an nobler Zurückhaltung von ÖGB und Fachgewerkschaften.

Presseaussendung vom 4. April:

"Die jahrelange Verunsicherungskampagne der verschiedenen Regierungskonstellationen trägt offensichtlich Früchte. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich der ÖGB und seine Fachgewerkschaften in nobler Zurückhaltung üben, wenn den Menschen in diesem Lande das Fell über die Ohren gezogen werden soll", so der Bundessprecher der Grünen und Unabhängigen EisenbahnerInnen, Anton Hedenig. Und weiter: "Man bekommt leider den Eindruck, dass der ÖGB vielleicht damit zufrieden ist, dass diese ÖVP/FPÖ Regierung die unleidige Arbeit erledigt, für die die SPÖ sich selber die Finger nie schmutzig machen wollte.

Zudem weisen die Grünen EisenbahnerInnen auf ein gänzlich anderes Problem hin. Hedenig: "Die Behauptung, dass die Pensionen nicht sicher seien, ist schlichtweg unrichtig. In Wirklichkeit ist es nur eine Verteilungsfrage, denn Geld ist genug da. Die Frage ist nur: Wofür wird es ausgegeben? Wenn die Pensionen sogar in den wirtschaftlich schweren Zeiten der 50er- und 60er-Jahre finanzierbar waren, wer soll dann glauben, dass dies heute nicht mehr der Fall sein sollte?"

Nach Meinung der EisenbahnerInnen geht es aber nicht nur ums Finanzielle, sondern auch darum, wie viel Lebensqualität den Menschen weggenommen wird. Hedenig: "Für viele werden die beabsichtigten Einschnitte ihrer Pension oder ihres Pensionsrechtes, nachhaltige Auswirkungen haben. Wir erwarten, dass die Lebenserwartung sinken wird. Wer nämlich gesundheitlich angeschlagen ist und trotzdem berufstätig sein muss, der wird seinen ihm dann zustehenden Ruhestand nur verkürzt in Anspruch nehmen können."

Um es aber nicht soweit kommen zu lassen, fordern die Grünen und Unabhängigen EisenbahnerInnen den ÖGB und seine Fachgewerkschaften dazu auf, endlich ihrer Pflicht nachzukommen und eine Widerstandsbewegung über alle Berufsgruppen hinweg aufzubauen. "Schließlich erwarten sich die Mitglieder des ÖGB, dass sie auch entsprechend vertreten und nicht nur zur Kasse gebeten werden", so Hedenig abschließend.