STREIK? WOZU? ERLAUBT?

In den vergangenen Wochen haben die Medien nach der Androhung von Kampfmaßnahmen immer ähnlich reagiert.

Kaum wurde von unserer Seite das Wort „Streik“ in den Raum gestellt, schon hieß es, dass diese Aktion ja nur dem Unternehmen schaden, da auf den Rücken der Kunden ausgetragen. Und überhaupt, stellten viele Medien die Frage: „Ja derfens den des?“ Viele KollegInnen aber stellten und stellen sich wahrscheinlich noch heute die Frage: „Bringt's was?“

Zu Frage eins: Wer bisher geglaubt hat, dass Streikrecht, sein ein legitimes Mittel für unselbständig Beschäftigte um ihren Forderungen den entsprechenden Nachdruck zu verleihen, der musste zur Kenntnis nehmen, dass dem nicht so ist. Die Österreichische Verfassung kennt kein Streikrecht. Soviel zur rechtlichen Situation. Soviel zu den Rechten von ArbeitnehmerInnen.

Zu Frage zwei: Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Wir sind hier ja alle miteinander keine Propheten, denn die werden besser bezahlt. Allerdings gibt es keine wirkliche Alternative zum Streik. Dienst nach Vorschrift? Arbeiten wir nicht immer nach Vorschrift? Überstundenboykott? Hat nicht wirklich was gebracht – oder? Eine Möglichkeit wäre, dem Vorstand die Heizung abzudrehen, aber ob das wirklich was bringt? Und sonst noch? Eben!

Da gibt es noch diesen schönen pathetischen Ausspruch: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren“. Aber, liebe Leute, genau an diesem Punkt sind wir heute und jetzt angekommen. Der Spruch ist nicht abgedroschen, der Spruch trifft heute in unserer Situation den Nagel auf den Kopf!

„Die EisenbahnerInnen wollen nur ihre Privilegien verteidigen!“

Lassen wir mal den ganzen Schwachsinn über unsere angeblichen Privilegien außer acht, denn diese Behauptungen bekommen wir jetzt sowieso nicht weg. Da könnten wir noch für’s arbeiten bezahlen und wären trotzdem ein privilegierter Haufen von Tachinierern  die sich mit 30 schon in die Pension verabschieden und dann den Tennis- oder Schilehrer mimen.

Nein, da gibt’s ja noch ein Unternehmen, namens ÖBB. Und für diesen Betrieb arbeiten wir. Und die Zahlen geben uns mit der Behauptung recht, gar nicht mal so schlecht. Nun hat sich aber diese Bundesregierung, in ihrer „unermesslichen Weisheit“ vorgenommen, genau das zu ändern und diese ÖBB kaputt zu machen. Und damit sind wir wieder einmal an einem Punkt angelangt. Es könnt uns ja am „Hintern“ vorbeigehen, ob dieser Betrieb 3, 4 oder 48 Vorstandsposten hat. Ob das jetzt ein Unternehmen ist, in welchem Zusammengearbeitet wird oder eben nicht. Tja, blöd nur, dass wir nicht nur Bedienstete dieses Unternehmens sind, sondern auch Bürger und damit auch Steuerzahlern dieser Republik. Und als solche haben wir ja auch Rechte, oder etwa nicht? Und deshalb dürfen wir uns auch zur Wehr setzen, wenn diese Dilettanten in der Regierung auf unsere Kosten mit der Wertevernichtung so weitermachen wollen wie bisher. (Das das Dilettanten sind, beweisen ja die vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen Gesetze, die massive Kritik des Rechnungshofes und letztendlich der eigene gesunde Hausverstand). Und da dürfen wir auch unseren übrigen MitbürgerInnen, kleinere Unannehmlichkeiten zumuten. Bis auch diese endlich begreifen, worum es geht.

Und unsere Verträge?

Natürlich streiten wir auch um diese. Niemand soll so mir nichts dir nichts einem etwas wegnehmen können, was vorher zugesagt wurde. Aber Hand aufs Herz: Wenn dieses Gesetz durchgezogen werden wird, dann wird es ihm so ergehen, wie den allermeisten vor ihm; es wird mit Sicherheit keiner juristischen Prüfung standhalten. Da fährt die Eisenbahn drüber!!!

Und jetzt bitten wir Dich abzustimmen – DANKE!!!