ÖBB-SPITZE PLANT MILLIONENTEURE BÜROBURG AN DER  ERDBERGER LÄNDE

 

 Obwohl 5000 Bahnbedienstete bald ihre Jobs verlieren sollen:

16,5 Millionen Euro kostete das Grundstück, der Umbau verschlingt weiter neun Millionen. Mit dieser Großinvestition an der Erdberger Lände leisten sich die ÖBB in Wien ihren 19. (!) Betriebsstandort. Jetzt regt sich konzernintern Widerstand gegen die für 700 Mitarbeitern geplante Tintenburg in den aufgelassenen Postbusgaragen. 

„ Die Optik ist sicher nicht die beste, wenn hier in Wien Grundstücke für gewaltige Bürobauten angekauft werden, obwohl 5000 Mitarbeiter ihre  Jobs verlieren sollen „, hörte die  „Krone“ von Kritikern innerhalb der ÖBB-Führungsriege zum Projekt an der Erdberger Lände. Dort haben die Bundesbahnen nun um 16.5 Millionen  Euro die von der Postbus AG aufgelassenen Garagen und Gebäude aufgekauft. 

700 Büroarbeitsplätze sind in dem seit zwei Jahren leer stehenden und deshalb sanierungsbedürftigen Komplex vorhanden, die Kapazität soll angeblich noch auf 900 aufgestockt werden. Dass in diese Büroburg bereits die Chefs der neuen ÖBB-Holding einziehen sollen, wird von ÖBB-Sprechern dementiert: „ Die Büros werden lediglich als Übergangslösung benötigt, solange das Gebäude  an der Nordbahnstraße renoviert wird.“ Diese Argumentation halten  ÖBB-Insider für „absurd“: „ Und was soll mit dem neuen Bürokomplex beim Donaukanal passieren, wenn das Objekt an der Nordbahnstraße saniert ist? Ein Verkauf der teuer adaptierten Postbusgaragen kann nur einen Riesenverlust bringen.“

 Ein weiterer Kritikpunk: Die neue Tintenburg wäre bereits die 19. „Filiale“ der ÖBB in Wien. „Wobei doch alle wissen, dass auch der Generaldirektor für eine Konzentration der Standorte ist“, wundern sich Bundesbahner.

 Und noch ein Problem mit dem Projekt an der Erdberger Lände bahnt sich jetzt schon an: Im Rathaus ist man über das Ausbleiben offizieller Informationen über die großen Umbaupläne nicht eben begeistert.