51 Prozent glauben nicht an Erneuerung im ÖGB

 

Nur 6200 unterstützten Initiative "zeichensetzen" - Mehrheit: Konflikt zwischen ÖGB und SPÖ in Zukunft wird noch größer

 

51 Prozent der Österreicher trauen der derzeitigen ÖGB-Führung keine Erneuerung des Gewerkschaftsbundes zu. Nach einer im "Kurier" veröffentlichten Integral-Umfrage glauben ebenso viele, dass der Konflikt zwischen ÖGB und SPÖ in Zukunft noch größer wird.

Auf die Frage, wer der bessere ÖGB-Präsident sei, nannten 31 Prozent den Eisenbahnergewerkschafter und neuen FSG-Chef Wilhelm Haberzettl und 22 Prozent den amtierenden Vorsitzenden Rudolf Hundstorfer. 47 Prozent machten hier keine Angaben.

Plattform "zeichensetzen"

Unterdessen ist die Initiative der Plattform "zeichensetzen" für eine Erneuerung des ÖGB zu Ende gegangen. Insgesamt haben knapp 6.200 Personen ihre Unterstützung im Internet bekundet. Christine Boller, eine der Initiatorinnen der Initiative, zeigte sich mit der Anzahl unzufrieden. "Da sind wir natürlich nicht zufrieden", so Boller im Radio-Morgenjournal des ORF.

Allerdings seien Anliegen aufgegriffen worden, etwa die Forderung, dass Spitzengewerkschafter nicht mehr im Parlament vertreten sein sollen. Die SPÖ hatte dies ja zuletzt beschlossen. Boller meinte, dass dies auch für den FCG-Vorsitzenden Fritz Neugebauer gelten müsste. Auch bei anderen Anliegen habe es einen "zuversichtlichen Anfang" gegeben, so Boller.

Nach den Skandalen rund um die BAWAG hatte sich die Plattform für Reformen im ÖGB formiert. Das Forderungspaket sieht u. a. eine Trennung zwischen Präsidentenamt und Nationalratsmandat sowie eine 50 -prozentige Frauenvertretung in den Spitzengremien des ÖGB vor. Zusätzlich verlangen die Proponenten eine deutlliche Gehaltskürzung für die Spitzen der Gewerkschaften. Ihr Einkommen soll mit maximal 4.500 Euro netto begrenzt sein. (APA)