Arbeitszeitverkürzung
AUGE: "Industriellenvereinigung
wieder einmal als Zeit- und Lohnräuber unterwegs
Alternative und Grüne Gewerkschaften fordern Arbeitszeitverkürzung statt
10-Stunden-Arbeitstag
Wien (OTS) - "Wenn wieder
einmal davon gesprochen wird, dass längere Arbeitszeiten bei gleichzeitigen
Lohnkürzungen - nichts anderes bedeuten nämlich die Forderungen der Industrie -
ein mehr an Beschäftigung bringen, dann weiß man, dass in der
Industriellenvereinigung die neoliberale Märchenstunde begonnen hat. Warum
nämlich, wenn bei gleich bleibendem Beschäftigtenstand plötzlich länger und noch
dazu viel billiger als bisher gearbeitet werden kann, ein Beschäftigungswunder
ausbrechen soll, bleibt nach wie vor eines der bestgehüteten Geheimnisse der
Industrie. Angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen können die Vorschläge der
Industriellenvereinigung nur als blanker Zynismus bezeichnet werden,"
kommentiert Markus Koza, Bundessekretär der Alternativen und Grünen
GewerkschafterInnen (AUGE/UG) und Mitglied des ÖGB-Bundesvorstandes die
neuerlich vorgebrachten Forderungen der Industriellenvereinigung nach einer
Erhöhung der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeiten bei zweijährigen
Durchrechnungszeiträumen.
"Der Wegfall von Überstundenzuschlägen würde den ArbeitnehmerInnen einen
Einkommensverlust von bis zu einer Milliarde Euro bescheren, die ausgedehnten
Arbeitszeiten einen zusätzlichen Verlust an Lebensqualität und Freizeit. Dann
noch davon zu sprechen, es handle sich nicht um 'einen zusätzlichen Ausbeutungs-
sondern Beschäftigungsfaktor' ist geradezu eine Beleidigung der Intelligenz der
ArbeitnehmerInnen." Es sei allerdings zu befürchten, dass die IV-Forderungen bei
ÖVP und BZÖ auf durchaus offene Ohren stoßen. "Sollten Schüssel, Bartenstein,
Gorbach und Co. nach der nächsten Wahl noch einmal in der Lage sein, eine
Regierung zu bilden, werden die Rufe der Industrie nach längeren Arbeitszeiten
nicht unerhört bleiben," fürchtet Koza.
Vielmehr ist es aus Sicht der Alternativen und Grünen Gewerkschaften höchst an
der Zeit über eine gerechtere Verteilung der Arbeit durch eine umfassende und
umfangreiche Arbeitszeitverkürzung zu diskutieren. "Die letzte gesetzliche
Arbeitszeitverkürzung ist bereits dreißig Jahre her. Angesichts der
Produktivitätszuwächse der letzten Jahrzehnte sowie der wachsenden Zahl an
Arbeitslosen ist es nur gut und billig den gesteigerten Wohlstand auch durch ein
mehr an Freizeit abgegolten zu bekommen. Jedenfalls kann die gewerkschaftliche
Antwort auf die Angriffe der Industrie auf ArbeitnehmerInnenrechte nur die
vehement vorgetragene Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung sein," schließt
Koza.
Rückfragehinweis:
Mag. Markus Koza
Tel.: 01/505 19 52
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