"Entschuldigung Hundstorfers bei Gewerkschaftsmitgliedern war längst überfällig.

Unabhängige GewerkschafterInnen:"Kompletter Neustart im ÖGB notwendig! "Entschuldigung Hundstorfers bei Gewerkschaftsmitgliedern war längst überfällig. An umfassender Demokratisierung des ÖGB führt kein Weg vorbei.

Wien (OTS) - "Es wird immer schwieriger, kritische Gewerkschaftsmitglieder bei der Stange zu halten. Die Wut ist riesengroß. Es ist einfach unerklärlich, wie einzelne RepräsentantInnen des ÖGB schalten und walten konnten, wie sie wollten und damit der Gewerkschaft die größte Krise der Nachkriegszeit bescheren konnten. Das ist das Tschernobyl des ÖGB, der Super-GAU. Kontrollmechanismen hat es entweder keine gegeben, oder sie haben vollkommen versagt. Die von uns schon längst eingeforderte Entschuldigung der ÖGB-Spitzen bei ihren Mitgliedern ist nun endlich erfolgt, leider allerdings viel zu spät," beschreibt Markus Koza, Mitglied der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB-Bundesvorstand die derzeitige Situation rund um die Verwicklungen der ÖGB-Vermögensverwaltung in die REFCO-Affäre. "Vor allem wird von AnruferInnen bei uns immer wieder beklagt, dass sie keinerlei Möglichkeiten hätten auch nur irgendwas im ÖGB mitzubestimmen. Protest per Austritt ist für uns jedenfalls keine Lösung, weil das nur die Gewerkschaftsbewegung als Ganzes schwächen würde, und jene Kräfte in der Gesellschaft stärkt, die mit der BAWAG-Krise am liebsten gleich die Gewerkschaften mit entsorgen wollen," so Koza weiter.

Einmal mehr fordern die Unabhängigen GewerkschafterInnen eine umfassende Demokratiereform im ÖGB. "Es bestätigt sich, dass die Absage des außerordentlichen Bundeskongresses im Juni ein kapitaler Fehler war. Es hätte dringend die - auch harten - Debatten über ein 'wie weiter' mit den Delegierten gebraucht. Es braucht überhaupt einen kompletten Neustart des ÖGB, eine neue Gewerkschaftskultur die mehr Diskussionen, Demokratie, Unabhängigkeit, Kontrolle und Transparenz ins Zentrum rückt. Daran führt kein Weg vorbei: wer Mitglieder halten und gewinnen will, muss ihnen ein Angebot zu mehr Mitbestimmung und Mitgestaltung der Gewerkschaften machen, muss eine glaubwürdige, unabhängige und kämpferische Gewerkschaftspolitik verfolgen. Die Mitglieder und BetriebsrätInnen wollen die Zukunft ihre Gewerkschaft aktiv mitgestalten. Nur mit einem demokratischen Neustart haben die Gewerkschaften auch in diesen schwierigen Zeiten eine Zukunft," schließt Koza.

Rückfragehinweis:

Unabhängige GewerkschafterInnen im ÖGB
Markus Koza, 0676/951 27 82