Grauslich, grauslich. ÖBB degeneriert zum Spielball der ÖVP/BZÖ

APA Meldung

APA0740 5 WI 0349 II 17.Feb 06

Verkehr/Bahn/ÖBB/Personalia

ÖBB ersetzen "rote" durch "schwarze" Manager - Zeitung
Utl.: "Die Presse": Umfärbung vor der Wahl voll im Gang =

Wien (APA) - Bei den ÖBB bahnt sich eine "Umfärbung" im Management an, berichtet die Tageszeitung "Die Presse" in ihrer
Wochenendausgabe. Demnach müssen vor der Nationalratswahl im Herbst 2006 "rote" Führungskräften "schwarzen" Managern Platz machen. Am 9. Februar wurden dazu schon erste Akzente gesetzt, so der Bericht. Erich Söllinger, Co-Vorstand Hubers in der ÖBB-Holding, wurde in die Chefetagen von gleich zwei Holding-Tochtergesellschaften bestellt. Er soll in der Güterverkehrs AG und der Personenverkehrs AG nach dem Rechten sehen - "vorübergehend", wie Aufsichtsratschef Wolfgang Reithofer betont.
Genau diese beiden Tochtergesellschaften werden nach wie vor von roten Vorständen dominiert: Wilhelmine Goldmann ist für den
Personenverkehr zuständig. Und im Güterverkehr werken gleich zwei Manager, die der SPÖ zugeordnet werden - Gustav Poschalko und
Ferdinand Schmidt, so die "Presse"..Wilhelmine Goldmann soll ein vorzeitiger Abschied aus dem Personenverkehr nahe gelegt werden. Der Vertrag von Ferdinand Schmidt läuft Mitte dieses Jahres aus.

Politisch noch brisanter sei laut dem Bericht ein weitere Wechsel: in der ÖBB-Infrastruktur Bau AG. Hier sei nun ebenfalls ein ÖVP-Mann
am Ruder: Alfred Zimmermann, Vorstand der Infrastruktur Betriebs AG, wechselt in die Bau AG. Er ersetzt dort (den roten) Thomas Türinger, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet. Womit auch die Bau AG tief schwarz eingefärbt wäre: Auch der amtierende Co-Vorstand Georg-Michael Vavrovsky ist seinerzeit mit einem ÖVP-Ticket in das Unternehmen gefahren, hieß es.
Wie die "Presse" weiter schreibt, sollen auch die Tage von BZÖ-Mann Gilbert Trattner gezählt sein. Als Nachfolgekandidat wird demnach intern bereits der VP-kompatible ÖBB-Personalchef Franz Nigl gehandelt. Realistische Chancen werden auch Johannes Kasal
eingeräumt. Der ehemalige Mitarbeiter von Deloitte & Touche soll einen guten Draht zu Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) haben - und bastelt derzeit an Strategien für die ÖBB-Holding.
Bleibt die Frage, wer Alfred Zimmermann in der Betriebs AG nachfolgen könnte. Doch das ist ein machtpolitisch zu vernachlässigender Job. Aus Aufsichtsratskreisen heißt es, die ÖVP wäre daher gewillt, einen BZÖler zum Zug kommen zu lassen. Das könnte Arnold Schiefer, ehemaliger Sektionschef von Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) sein, wird berichtet. (Schluss) stf
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