Bahnbetreiber in Neuseeland wird wieder staatlich

Utl.: Regierung kauft Bahnunternehmern für 665 Mio. neuseeländische Dollar von Toll Holdings wieder zurück

Wellington (APA/Reuters) - Der einzige Bahnbetreiber Neuseelands geht wieder in staatliche Hände. Die Regierung beschloss am Montag, das Bahnunternehmen für 665 Mio. neuseeländische Dollar (336 Mio. Euro) von Toll Holdings zurückzukaufen. Dies sei "der beste Weg, die Investitionen in dem Bereich zu steigern und auf die Bedürfnisse der neuseeländischen Kunden einzugehen", sagte Finanzminister Michael Cullen. Seit der Privatisierung Anfang der 1990er Jahre seien die Vermögenswerte der Bahn heruntergekommen.

Hintergrund der Entscheidung war, dass sich Bahnbetreiber Toll und der Staat nicht über die Gebühren für die exklusive Nutzung des staatlichen Bahnnetzes einigen konnten. Bei der neuseeländischen Bahn arbeiten 2.300 Menschen. Auf dem 4.000 Kilometer langen Streckennetz wird vor allem Güterverkehr abgewickelt.

Die Bundesregierung in Berlin hatte vergangene Woche den Weg zur Teilprivatisierung der Deutschen Bahn freigemacht. Dem Privatisierungsmodell zufolge werden das Schienennetz sowie die Bahnhöfe und Energieversorgung voll unter staatlicher Kontrolle bleiben. Dagegen sollen die Logistik-, Dienstleistungs- sowie Personenverkehrssparten mit zunächst bis zu 24,9 Prozent an Investoren verkauft werden.

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APA189 2008-05-05/10:50

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