ÖGB: Foglar folgt Hundstorfer als Präsident
Utl.: Hundstorfer: Reibungsloser Übergang
Wien (APA) - Der Chef der
Metallergewerkschaft Erich Foglar wird neuer ÖGB-Präsident. Das tat der
bisherige Gewerkschaftsvorsitzende Rudolf Hundstorfer am Montag vor dem
SPÖ-Präsidium kund. Hundstorfer bestätigte gleichzeitig, dem Kabinett Faymann I
als neuer Sozialminister anzugehören: "Ich wurde gefragt und habe Ja gesagt."
Seine Nachfolgeregelung im ÖGB sei friktionsfrei verlaufen. Wann der ÖGB Foglar
zum neuen Vorsitzenden macht, war vorerst noch nicht bekannt. Jedenfalls muss
ein außerordentlicher Bundeskongress in den nächsten Monaten einberufen werden.
Bis dahin leitet Foglar den Gewerkschaftsbund interimistisch.
(Schluss)
Erich Foglar - Metaller an der Gewerkschaftsspitze
Utl.: Ehemaliger Nürnberger-Ziehsohn folgt Hundstorfer als ÖGB-Chef
Wien (APA) - Mit
Erich Foglar tritt einer der Sanierer des ÖGB an die Spitze des
Gewerkschaftsbundes. Der 53-Jährige hatte gemeinsam mit seinem Vorgänger und
künftigen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) sowie ÖGB-Finanzchef Clemens
Schneider den Verkauf der Gewerkschaftsbank BAWAG über die Bühne gebracht
- damit wurde letztlich der Gewerkschaftsbund vor dem Ruin gerettet. Zwei Jahre
nach seinem Kurzzeit-Gastspiel als ÖGB-Finanzchef und seiner Wahl zum
Vorsitzenden der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung rückt Foglar nun ganz nach
oben.
Foglar gilt als "Finanz- und
Organisationstalent" und als ähnlich schweigsam wie sein Vorgänger an der
Metaller-Spitze Rudolf Nürnberger. Er wird als zielstrebig, diszipliniert,
verschlossen und hart in der Sache beschrieben. Eine führende Rolle soll er beim
Platzen des Fusionsprojekts mit der Privatangestellten-Gewerkschaft gespielt
haben. Er hielt sich dabei stets im Hintergrund.
Seit 1971 ist der gelernte
Werkzeugmacher Mitglied der Metaller-Gewerkschaft. Bei der Firma Philips
absolvierte er die Lehre, arbeitete anschließend dort als Facharbeiter. 1979
wurde er Betriebsrat, 1982 in dieser Funktion freigestellt. Nebenbei besuchte
Foglar die Gewerkschaftsschule und die Sozialakademie. 1987 wechselte er dann in
die Metaller-Gewerkschaft, zunächst als Sekretär, dann als
Zentralsekretär-Stellvertreter und seit 1992 als Zentralsekretär.
Foglar, verheiratet und
Vater von zwei Töchtern, genoss dabei stets das volle Vertrauen seines Chefs
Nürnberger. Dies war für höhere Weihen in der Gewerkschaft lange Zeit aber eher
ein Handicap, da er bei den Metallern in seiner Funktion als unabkömmlich galt.
Durch den gleichzeitigen
Abtritt von ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch und Finanzreferent Günter Weninger im
Zuge der BAWAG-Krise war seine Stunde im März 2006 dann aber gekommen,
mussten sich die Metaller doch beeilen, einen der wichtigen Posten, nämlich
jenen des Finanzchefs, zu erhalten. Und bereits im April 2006 folgte der
Hobbyläufer seinem unmittelbaren Chef Nürnberger an der Metaller-Spitze nach,
seinen Posten als Finanzchef erbte Schneider.
Nach mehr als zwei Jahren an
der Spitze der mächtigen Metaller-Gewerkschaft ist Foglar am bisherigen
Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Offiziell zum obersten Gewerkschafter
gekürt werden dürfte er im kommenden Frühling oder Frühsommer.
(Schluss)
ÖGB: Foglar 2 - FSG-Präsidium hat bereits entschieden
Utl.: ÖGB-Vorstand entscheidet am kommenden Montag
Das Präsidium der Fraktion
Sozialdemokratischer Gewerkschafter hat Metaller-Chef Erich Foglar bereits zum
Nachfolger von ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer designiert. Die offizielle
Nominierung durch den ÖGB-Vorstand soll am kommenden Montag erfolgen, hieß es
aus der Gewerkschaft gegenüber der APA. Der außerordentliche
Bundeskongress mit der Kür Foglars dürfte frühestens im kommenden Frühling,
möglicherweise auch erst im Frühsommer, stattfinden.
(Schluss)