EU entscheidet am Dienstag über MAV-Übernahme durch Rail Cargo

Utl.: RCA übernimmt MAV Cargo allein - Kaufpreis derzeit 384 Mio. Euro

Budapest/Brüssel/Wien (APA) - Die EU-Kommission wird morgen, Dienstag, das Prüfungsergebnis über die Komplettübernahme der ungarischen Güterverkehrstochter MAV Cargo durch die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) bekanntgeben. Dies wurde der APA auf Anfrage von der Kommission bestätigt. Vorbehaltlich der Zustimmung wird die RCA die ungarische MAV Cargo allein übernehmen, da die mehrheitlich ungarische Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG (Raaberbahn) sich aus dem Deal zurückzog.

Ende November 2007 ging die Rail Cargo Austria gemeinsam mit der Raaberbahn als Sieger der Privatisierungsausschreibung hervor. Für 100 Prozent der MAV Cargo bot damals das Konsortium 102,5 Mrd. Forint (derzeit 384 Mio. Euro). Außerdem verpflichtete sich das Konsortium, 43,5 Mrd. Forint über 5 Jahre in das Unternehmen zu investieren, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Der Privatisierungsvertrag wurde im Jänner 2008 unterzeichnet.

Nach Angaben aus informierten Kreisen hatte sich die Raaberbahn, die sich ursprünglich mit 24,9 Prozent an der MAV Cargo beteiligen wollte, wegen ihrer Eigentümerstruktur zurückgezogen: Problematisch war dem Vernehmen nach vor allem, dass Ungarn mit 61 Prozent die Mehrheit an dem Unternehmen hält. Die Republik Österreich hält 33,3 Prozent und die RCA-Tochter Speditions Holding GmbH 5,7 Prozent.
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