Französische Eisenbahner streiken wegen Reform im Güterverkehr

Utl.: Nur jeder zweite Regionalzug soll fahren - Regierung: Bahn soll Konflikt "intern" klären

Paris (APA/AFP) - Aus Protest gegen eine geplante Reform im Güterverkehr sind die französischen Eisenbahner seit Montagabend im Streik. Drei Gewerkschaften, die zusammen knapp zwei Drittel der Beschäftigten vertreten, riefen die Beschäftigten der Staatsbahn (SNCF) für Dienstag zu landesweiten Protestaktionen auf. Es sollten dann nur jeder zweite Regionalzug und weniger Hochgeschwindigkeitszüge (TGV) als sonst fahren.

Die Eisenbahnergewerkschaft CGT-Cheminots hatte die konservative Regierung zuvor aufgerufen, noch einmal zu verhandeln. Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau erklärte dagegen, die Bahn habe notwendige Reformen verpasst und verliere deshalb Anteile auf dem Markt. Sie solle den Streit "intern" klären.

Die Arbeitsniederlegungen bei der Bahn fallen zusammen mit einem geplanten Streik der französischen Beamten. Die gut fünf Millionen Staatsdiener waren aufgerufen, am Dienstag gegen den bevorstehenden Stellenabbau zu protestieren. Gewerkschaftsführer warfen der Regierung vor, den öffentlichen Dienst "sprengen" zu wollen. Paris will im Kampf gegen das Haushaltsloch ab kommendem Jahr eine von zwei Stellen im öffentlichen Dienst nicht neu besetzen, die durch Abgänge in den Ruhestand frei werden. Dieses Jahr sollen bereits 22.900 Beamtenstellen wegfallen.