Gewerkschaftlicher Gedenktag am 28. April 2008
Seit 1996 wird der 28. April als Internationaler Gedenktag für die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten (Commemoration Day) abgehalten. Der ÖGB und seine Gewerkschaften veranstalten eine Kundgebung am Schwedenplatz (Beginn 8.30 Uhr - Ansprache ÖGB-Präsident Hundstorfer um 9.00 Uhr). Dort werden auch Folder und Teelichter an die Passanten verteilt.
Hintergrund 28. April
Der "International Commemoration Day" oder "International Health and Safety Day" entsprang einer Initiative der kanadischen Gewerkschaften und wurde in Kanada 1991 mit der `Day of Mourning Bill C-223" zu einem öffentlichen Gedenktag erklärt (nicht arbeitsfrei, aber z. B. Fahnen auf Regierungsgebäuden auf Halbmast). Mittlerweile ist der 28. April in 19 Ländern oder Territorien in irgendeiner Weise offiziell anerkannt. Seitens des IGB wird versucht, auch eine Anerkennung durch die UNO-Generalversammlung zu erreichen (Hintergrundinfos unter http://www.global-unions.org/pdf/ohsewp28Ap08Backgrounder.H_5Cd.EN.pdf).
Internationale Übersicht von Aktivitäten 2008 - einige Beispiele
Kanada
Das Calgary & District Labour Council (CDLC) organisiert einen "Todesmarsch" in
Calgary, der Hauptstadt der Provinz Alberta; vor dem Rathaus wird zum Gedenken
an die verunfallten oder an Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter ein Kranz
niedergelegt. Ä'hnliche Aktivitäten werden vom Canadian Labour Congress auch in
anderen Provinzen organisiert.
USA
Übersicht über die Aktionen von American Federation of Labor/Congress of
Industrial Organizations (AFL/CIO) unter http://www.aflcio.org/issues/safety/memorial/
Argentinien
Dort werden zwischen 28. und 30. April in allen Landesteilen Veranstaltungen zum
Thema organisiert, darunter eine dreitägige Konferenz in Buenos Aires mit
mehreren tausend TN aus ganz Lateinamerika. insgesamt soll es 60 Ausstellungen
über Themen wie HIV/Aids, prekäre Arbeitsverhältnisse, Gewalt bei der Arbeit,
KV, AN-Bildung etc. geben.
Frankreich
Die ‘Fédération Nationale des Salariérs de la Construction"
(Bauarbeitergewerkschaft von CGT) hat eine Aktion gestartet, bei der
Gewrkschafter/innen gesundheitsschädliche Arbeitsstätten melden.
Spanien
Beide Gewerkschaftsbünde, UGT und CCOO, fordern eine Nivellierung der trotz
Verbesserungen in den letzten Jahren nach wie vor unzureichenden gesetzlichen
Bestimmungen betr. Arbeitnehmerschutz. Die 2007 mit der Regierung abgeschlossene
"Estrategia Española de Salud y Seguridad" soll verstärkt umgesetzt werden.
Dänemark
Die dänischen Bünde LO und FTF werden brennende Kerzen vor all ihren Büros
aufstellen zum Gedenken an die betroffenen Kolleg/inn/en, zusätzlich gibt es
mehrere Veranstaltungen und Workshops.
Schweden
LO plant neun Konferenzen zum Thema Arbeitnehmerschaft im ganzen Land.
Großbritannien
Übersicht über die Aktionen des British Trades Union Congress (TUC) unter
http://www.tuc.org.uk/h_and_s/tuc-11563-f0.cfm/
Kroatien
SSSH plant 3 regionale Expertentreffen am 23. April, bei denen Fragen von
Arbeitnehmersicherheit und Gesundheitsschutz besprochen werden sollen, sowie am
28. April eine Pressekonferenz in Zagreb mit Vertreter/innen der Sozialpartner
und der Regierung. Um 11 Uhr findet eine offizielle Veranstaltung im
Wirtschafts- und Arbeitsministerium statt, zu der 600 TN erwartet werden.
Tschechische Republik
CM KOS organisiert ein Seminar "Gesunde und sichere Arbeitsplätze für alle" mit
eigenen Expert/inn/en bzw. Fachleuten vom Arbeitsministerium. Auch eine
Kerzenzeremonie wird stattfinden.
Australien
heuriger Schweprunkt der Gewerkschaftsaktionen ist der Kampf gegen
arbeitsbedingte Krebserkrankungen (1,5 Mio Beschäftigte arbeiten laut ACTU unter
karzinogenen Bedingungen).