Grüne drohen Ex-ÖBB-Chef mit Polizei
DER STANDARD - Melange: Grüne drohen Ex-ÖBB-Chef mit Polizei!
Werner Kogler will nicht akzeptieren, dass
Martin Huber bereits zum zweiten Mal nicht vor dem Ausschuss erschien "Einmal
darf jeder fehlen" , sagt Werner Kogler. Aber dass Martin Huber, Ex-Chef der
Bundesbahnen (ÖBB), schon zum zweiten Mal eine Ladung des
Rechnungshofausschusses ausschlug, will der grüne Abgeordnete nicht akzeptieren.
Beim ersten Mal war es ein Urlaub, nun eine Kur. Außerdem teilte Hubers Anwalt
mit: Sein Mandant werde bis zum Jahresende vorwiegend im Ausland verweilen.
Für 3. Juli ist die dritte Ladung ergangen. "Kommt er wieder nicht, werde ich
ihm eine polizeiliche Vorführung androhen" , sagt der Vorsitzende Kogler, der
für einen solchen Schritt mit einer Mehrheit im Ausschuss rechnet. Schließlich
geht es um eine politisch brisante Causa: die umstrittene Abfindung in der
kolportierten Höhe von 822.000 Euro für Huber, der nach ebenso umstrittenen
Geschäften in der ÖBB abgelöst wurde. Zuständiger Minister ist der neue SPÖ-Chef
Werner Faymann.
Inkludiert in die "sauteure Abfindung" (Kogler) war auch ein Konsulentenvertrag
bei der ÖBB. Wenn Huber im Ausschuss aufkreuzt, will ihn der grüne Abgeordnete
deshalb fragen, wie der Ex-Boss diesen denn einlöse, wenn er das Jahr im Ausland
verbringe: "Ich möchte wissen, wann und wo Huber wen wirklich berät." (jo, DER
STANDARD, Printausgabe, 23.6.2008)