ÖBB-interne Untersuchung gegen Ita eingeleitet

Nach Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gegen den früheren Kabinettschef der Innenministerin Liese Prokop (ÖVP), Philipp Ita, hat jetzt auch sein neuer Arbeitgeber, die ÖBB, eine Überprüfung der Vorgänge eingeleitet. Er habe eine Sachverhaltsdarstellung erstellen lassen und lasse nun überprüfen, ob die aufgeworfenene Fragen mit Itas Tätigkeit bei den ÖBB vereinbar seien, erklärte der oberste Personalchef der Bahn, Franz Nigl, am Montag.


Überprüft würden die "externen Vorwürfe", so Nigl. Zum Teil würden Ita dabei strafrechtliche Delikte zulasten gelegt. Daher seien die ÖBB "verpflichtet, dazu eine Stellungnahme einzuholen". ÖBB-intern gebe es bisher keinerlei Vorwürfe gegen Ita. Im Gegenteil, er habe seinen Job in den ÖBB bisher "sehr gut gemacht".
Der ÖBB-Personalchef und Geschäftsführer der ÖBB-Dienstleistungs GmbH geht davon aus, dass die internen Untersuchungen, ebenso wie jene der Staatsanwaltschaft und des Innenministeriums rasch abgeschlossen sein werden. Von seiner Arbeit freigestellt habe er Ita während der jetzt laufenden Untersuchungen nicht. Dafür reichten die Berichte in den Medien nicht aus, so Nigl.

Angeblich keine politische Intervention bei Bestellung
Philipp Ita, Lebensgefährte von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP), ist seit dem Vorjahr Bereichsleiter des operativen Human-Ressource-Managements in den ÖBB und damit für das Recruiting, Personalentwicklung und Pensionsservices verantwortlich. Politische Intervention habe es bei seiner Bestellung keine gegeben, versicherte Nigl. Für die neu geschaffene Position habe es tatsächlich einen Bedarf gegeben. Auch wenn der Posten nicht ausgeschrieben worden sei, sei er überzeugt gewesen, dass Ita die Anforderungen "zweckmäßig erfüllt". "Um Politik habe ich mich bisher wenig gekümmert und das werde ich auch weiterhin so halten", so der ÖBB-Personalchef.
Der ehemalige Leiter des Bundeskriminalamts, Herwig Haidinger, hatte Ita Amtsmissbrauch und Verletzung eines Amtsgeheimnisses vorgeworfen. Konkret sollen Ita und der neue Kripo-Chef Franz Lang Haidinger dazu gedrängt haben, dem Parlamentsausschuss im Fall Bawag Aktenteile und Unterlagen vorzuenthalten". Itas Ex-Frau ist am Montag von der Staatsanwalt einvernommen worden. Ita selbst hat diese und andere Vorwürfe strikt zurückgewiesen.