AUGE/UG: "FSG und SPÖ leisten wieder einmal Bärendienst an überparteilichem ÖGB - SPÖ hat sicher nicht Monopol auf 'ArbeitnehmerInnenpartei’!"

Utl.: Scharfe Kritik der AUGE/UG an neuer Linie Hundstorfers: Glaubwürdigkeit und Überparteilichkeit des ÖGB einmal mehr aufs Spiel gesetzt.

Wien (OTS) - "Alle grossen Bekenntnisse aus Zeiten der tiefen ÖGB-Krise, dass der ÖGB künftig unabhängiger, überparteilicher und glaubwürdiger werden müsse, entpuppen sich einmal mehr als nie besonders ernst genommene Wortspenden und als reine Beruhigungspille für die aufmüpfige Basis, die ein Ablaufdatum kennt, wenn’s um Mandate und das vermeintliche Wohl der Partei geht," kritisiert Markus Koza, Vertreter der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB-Bundesvorstand und Bundessekretär der AUGE/UG (Alternative und Grüne GewerkschafterInnen) die neue Linie von ÖGB-Hundstorfer, wonach künftig wieder SpitzengewerkschafterInnen für die SPÖ im Nationalrat sitzen sollen. "Dass Hundstorfer auf eine Kandidatur verzichtet, weil er ja einem überparteilichen ÖGB vorsteht, müsste für die Vorsitzenden der Einzelgewerkschaften wie der GPA-DJP, VIDA oder der GöD mindestens genauso gelten. Es ist nun mal so - und das haben alle bisherigen Erfahrungen gezeigt - dass Parteiloyalität stets vor Gewerkschaftsbeschlüssen geht. Damit wird der überparteilichen Gewerkschaftsbewegung ein schwerer ideeler Schaden zugefügt. Wie überparteilich kann ein Gewerkschaftsvorsitzender sein, der für eine Partei - egal ob rot oder schwarz - im Nationalrat sitzt?" fragt Koza. "Wenn FSG und SPÖ siamesische Zwillige sein wollen, ist das ihre Sache. Der ÖGB gehört jedenfalls keiner Partei, und die Mitglieder des ÖGB schon gleich gar nicht. Und die ÖGB-Krise ist noch lange nicht überstanden. Vor allem die Vertrauenskrise."

Scharf ins Gericht geht Koza mit der SPÖ, die wieder einmal die Alleinvertretung der ArbeitnehmerInneninteressen für sich beansprucht: "Alleine im Grünen Klub sitzen vier engagierte GewerkschafterInnen, im ÖVP-Klub sitzen ebenfalls jede Menge ArbeitnehmerInnenvertreterInnen. Alleine diese Tatsache führt den Alleinvertretungsanspruch ad absurdum. Natürlich stellt sich die Frage, wer die Interessen der ArbeitnehmerInnen wohl tatsächlich am glaubwürdigsten und engagiertesten wahrnimmt - darüber werden und sollen die WählerInnen ohnehin entscheiden. Im Rahmen des vom Nationalrat auch mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und roten GewerkschafterInnen beschlossenen Arbeitszeitflexibilisierungspakets haben sich jedenfalls mehr ArbeitnehmerInnen verraten als vertreten gefühlt. Vor allem auch von der SPÖ," schliesst Koza.

Rückfragehinweis:
Alternative und Grüne GewerkschafterInnen (AUGE/UG)
Markus Koza, Bundessekretär:0676/951 27 82
Internet: www.auge.or.at