Russland prüft Breitspur-Ausbau der Bahn bis nach Wien

Utl.: Verkehrsexperte: System Bahn würde bei fünf Prozent Verlagerung von der Straße Richtung Schiene kollabieren

Wien (APA) - Russland prüft den Ausbau der Breitspur-Bahn bis nach Wien, sagte Mikhail Goncharov, Berater des Präsidenten der russischen Eisenbahn RZD, beim Jahresforum Verkehrs-Infrastruktur 08 in Wien. Er berichtete über die gigantischen Ausbau- und Investitionsprogramme der russischen Eisenbahn, aktuell stünden Investitionsvorhaben von rund 100 Mrd. Euro auf dem Programm. Laut Goncharov erzielte die RZD im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 2,3 Mrd. Euro.

Viel Geld wird auch notwendig sein, um die Bahninfrastruktur in Europa auszubauen. Laut Hartmut Albers von der Deutsche Bahn werde es bis zum Jahr 2015 einen starken Anstieg der Warenströme geben. Gleichzeitig hinkten Infrastrukturprojekte etwa fünf bis zehn Jahre hinter den wirtschaftlichen Entwicklungen her. Dies gelte speziell für den Ost-West-Länderverkehr. Er plädierte für ein intelligentes Miteinander von Straße und Schiene als ökonomische und ökologische Notwendigkeit. Jedoch sei eine Verlagerung auf die Bahn alleine keine zufrieden stellende Antwort, da das System Bahn bei fünf Prozent Verlagerung von der Straße Richtung Bahn kollabieren würde.

Eine zunehmende Bedeutung und Herausforderung erlange der Warenverkehr der Europäischen Union mit China und Südostasien. Die Eisenbahn-Verbindung zwischen Wien und Peking ist 11.000km lang. Der Gütertransport auf dem Seeweg benötigt bis zu 35 Tage, mit der Bahn ist die Strecke hingegen in 15 bis 18 Tagen zu bewältigen, hieß es bei dem Jahresforum.