Highlights aus den 100 Chaostagen der Monika F.
Neben dem Versagen des Verkehrsministeriums und seiner Leitung in Sachen
Bahnpolitik stehen für Bundesministerin Forstinger nach nur hundert Tagen eine
Vielzahl weiterer gravierender Fehler und Versäumnisse zu Buche.
Eine Auswahl:
-
Chaos um die Verordnung des Rufnummernplans:
Zunächst leichtfertig eine umstritten Verordnung zu unterschreiben und dann
die Schuld auf Beamte abschieben, ist letztklassig. Liest die Ministerin
nicht, was sie unterschreibt?
- Dazu passt es,
die Verordnung zur "Telefonüberwachung ohne Grenzen"
auf Kosten der BürgerInnenrechte zu unterschreiben und dies mit der erfolgten
Unterschrift anderer Minister zu "rechtfertigen".
- In
Zulaufstrecken zu hochrangigen Bahnkorridoren im
benachbarten künftigen EU-Raum im Osten "Verrat an Österreich" zu sehen, ist
wohl nur für "freiheitliches Urgestein" mit einer parteibedingt
problematischen Beziehung zum Ausland nachvollziehbar.
- Im
Wochenrhythmus einen Bundesverkehrswegeplan für
Jahresende anzukündigen, zugleich aber auf Zuruf Milliarden für sicher nicht
bundesprioritäre Projekte nach Kärnten zu verschieben und in der Folge
überhaupt die gesamte Prioritätensetzung an die Landeshauptleute weiter
reichen zu wollen, richtet sich von selbst.
-
Drogenpolitik über das Straßenverkehrsrecht führen
zu wollen, ist sachlich daneben, praktisch gar nicht durchführbar und würde
nur marginal zur Verkehrssicherheit beitragen; eine viel wirkungsvollere
Anhebung der Strafsätze für RaserInnen und TrinkerInnen am Steuer wurde
hingegen zurückgezogen.
-
Initiativen in entscheidenden Bereichen wie der
Nahverkehrsfinanzierung, der Erhaltung des flächendeckenden Postdienstes oder
beim Lärmschutz an Straße, Schiene und Flughafen fehlen, hingegen soll die
Verantwortung der Regierung für Autobahnprojekte abgestreift werden.
- Einzig das
Hinterfragen von oft überdimensionierten Großprojekten der
ÖBB und der LandesfürstInnen, ein etwas geschickteres Anpacken der
EU-Transitfrage im Vergleich mit ihrem Vorgänger sowie eine gewisse
Sensibilität für Bürgerinteressen stehen bisher auf der Habenseite Forstingers.
Eva Lichtenberger,
Verkehrssprecherin der Grünen: "Forstinger hat sich erst mit einem Viertel der
bei Amtsantritt von den Grünen gestellten Forderungen in akzeptabler Form
beschäftigt. Von einer Lösung der Probleme ist aber nichts zu sehen. Das ist
dürftig. Bei Fortsetzung dieser Performance könnte das Urteil "Gewogen, aber für
zu leicht befunden" nicht mehr lange auf sich warten lassen."