ÖBB-Personalabbau:
Jetzt ist Schluss mit lustig
Die "Grünen und Unabhängigen EisenbahnerInnen" (GUG) fordern Kampfmaßnahmen von der Gewerkschaft der EisenbahnerInnen, um den Personalabbau zu stoppen.
"Der von Rüdiger Vorm Walde angekündigte Personalabbau von bis zu 7000 MitarbeiterInnen bis 2006 zerstört die letzten Reste von Motivation der ÖBB-Bediensteten. Die Arbeitsbedingungen werden sich weiter verschlechtern was auf Kosten der Beschäftigten und zu Lasten der Sicherheit der BahnbenutzerInnen geht," so Anton Hedenig, Arbeiterkammer-Rat der Alternativen und Grünen GewerkschafterInnen und Bundessprecher der GUG. Hedenig hält es für unrealistisch, dass der Abbau von 7000 ÖBB-Beschäftigten nur durch natürlichen Abgang ohne Nachbesetzungen erreicht werden kann. "Mitte der Achtzigerjahre betrug der natürliche Abgang bei zirka 70.000 MitarbeiterInnen zwischen 1700 und 2000 Beschäftigten. Heute zählen die ÖBB noch 48.000 Beschäftigte. Wenn innerhalb von drei Jahren an die 7000 Planstellen abgebaut werden sollen, heißt das in logischer Konsequenz auch Kündigungen. Für die verbleibenden Angestellten bedeutet das weniger Aufstiegsmöglichkeiten und Angst um den Arbeitsplatz. Das Signal ist klar: wir wollen euch loswerden. Die Motivation der übrig bleibenden Beschäftigten sinkt auf einen neuen Tiefpunkt. Damit lässt sich keine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erreichen," so Hedenig weiter.
"Was tatsächlich dringend notwendig ist, ist eine breite Diskussion über die Zukunft der ÖBB und des öffentlichen Verkehrs. Was ist der Republik Österreich der öffentliche Verkehr wert? Wo liegen die Schwachstellen? Wo sind Verbesserungen notwendig? Wie kann eine flächendeckende, kostengünstige und umweltfreundliche Versorgung garantiert werden? Diese Diskussion findet jedoch nicht statt, dagegen wird an allen Ecken und Enden gespart und ein öffentliches Verkehrsunternehmen systematisch zerschlagen," meint Hedenig weiter. "Wenn die Politik kein Interesse an funktionierenden Bundesbahnen hat, soll sie es öffentlich sagen. Weiterer Personalabbau stellt die Funktionsfähigkeit der ÖBB zunehmend in Frage."
Die Grünen
EisenbahnerInnen fordern die sofortige Einleitung der Kampfmaßnahmen. "Die
EisenbahnerInnengewerkschaft soll sich ein Beispiel an den PostbusfahrerInnen
nehmen. Die SozialdemokratInnen haben 90 Prozent der Stimmen bekommen - jetzt
zeigt sich, ob sie dieses Vertrauen auch tatsächlich verdient haben. Schritte zu
Kampfmaßnahmen müssen sofort eingeleitet werden, um Vorstand und Regierung zu
zeigen, dass es den EisenbahnerInnen tatsächlich ernst ist!" schließt Hedenig.