Berufliche
Gesundheitsförderung – Stressprävention
Offener Brief an ZA Friedl Ernst!
Hallo Ernst!
Es freut mich, dich als Vertreter der FSE auf unserer Homepage begrüßen zu
dürfen. Was mich so richtig begeistern könnte, ist deine Aussage, dass man
beabsichtigt, sich in Zukunft im Bereich der Personenverkehr AG, mit
Verbesserungen krankmachender Faktoren. In der Arbeitswelt, auseinander zusetzen
- warum aber nur damit auseinander zusetzen, warum nicht gleich umzusetzen?
Zumindest eine Namensänderung hat es schon gegeben. Scheinbar ist „ betriebliche
Gesundheitsförderung (BGF)“ Schnee von gestern ; „ hoch lebe „berufliche
Gesundheitsförderung“ – geht es dabei um etwas Anderes, etwas Neues?
Was mich ziemlich nachdenklich stimmt, ist die Blauäugigkeit deiner Aussage ; „
Nunmehr hat sich der derzeitige Vorstand der PV AG zur Problemlösung bekannt und
das Thema „berufliche Gesundheitsförderung“ als Ziel der neuen Strategie der PV
AG aufgenommen …..weiter…. wir (FSE) werden ihnen bei der Umsetzung dieses
Strategiezieles genau auf die Finger schauen ……
Wie soll das funktionieren? Wer in der Vorstands- , bzw. Führungsetage der PV AG
hat Wirklich Interesse daran, wer von denen sollte jetzt auf einmal, so einfach
von heute auf morgen wissen was unnötig belastend ist, bzw. wissen was krank
macht, wenn sie es bis gestern noch nicht kapiert haben? Dasselbe gilt auch für
die FSE. Wie kann jemand etwas überwachen, von dem er offensichtlich so gut wie
keine Ahnung hat?
Wie ernst es der PV AG, der GdE, sowie der FSE mit dem Thema Stressprävention
und der Reduzierung krankmachender Arbeitsbelastungen im Sinne von
„Gesundheitsförderung“ in Wirklichkeit ist, zeigen nicht Worte sondern deren
tatsächliche Einstellungen dazu!!!!!!
Grundvoraussetzung für eine wirkungsvolle Umsetzung von „BGF“, wäre spezielles
Wissen Über Faktoren belastender und krankmachender Arbeitsverhältnisse und
deren Auswirkungen Auf Psyche und Organismus der betroffenen Arbeitnehmer. Dies
kann man jedoch nur mittels
umfangreicher Ausbildung erwerben, welche eigenartiger Weise, keiner der
Vorgenannten für sinnvoll erachtet und auch keiner wirklich will.
So wurde mir von Seiten der GdE die Bildungsfreistellung, die jedem amtlichen
Funktionär Gesetzlich zusteht ( 3 Wochen pro Funktionsperiode, für zumindest
einen Teil meiner Ausbildung in „BGF“) verwehrt. Dabei geht es auszugsweise um :
Gewerkschaft, Betriebsrataufgaben, Arbeits- Betriebs- u.
Organisationspsychologie, Psychosoziale Gesundheit, Gesundheitspsychologie,
Berufskrankheiten, Psychosomatische Erkrankungen,
Krankheitsbilder und Ursachen, Ergonomie, Stressmanagement, Konfliktmanagement,
Interventions- und Präventionsmodelle, usw., usw … also Dinge, von denen ein
Betriebsrat um wirkungsvoll argumentieren zu können, zumindest eine Ahnung haben
sollte, das will man offensichtlich von Seiten der GdE nicht – ist für mich
äußerst bedenklich!!
Ein PV-Regionalleiter schreibt mir sinngemäß: „derzeit besteht allerdings
seitens PV kein Interesse, das derartige Weiterbildungen forciert werden“.
Das Ersuchen um Anbringen von Schaukästen in Personalaufenthaltsräumen eben für
„BGF“ Themen, hat er nicht einmal beachtet.
Herrn Holdingsprecher Mag. Huber war ein mehrseitiges Schreiben üb „BGI“ keine
Antwortzeile wert. Die „FSE“ schreibt in ihrem Jubelblatt : „wir brauchen keine
betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)“
Die von der AK an viele Betriebsräte ausgesendeten Infoplakate über „BGF“ habe
ich bei den ÖBB nirgends gesehen - wurden offenbar im „Rundordner“ abgelegt.
Eine Arbeitsmedizinerin der Fa. Wellcon, angesprochen auf die gesundheitlich
belastenden Dienste im Turnusdienst bemerkte, dass eine arbeitsmedizinische
Beratung zur Dienstplanerstellung („Einmischung“) durch die Fa. Wellcon bei den
ÖBB nicht erwünscht ist – wer sträubt sich dagegen, wenn doch allen das
Wohlergehen der Arbeitnehmer so am Herzen liegt? – oder doch nicht?
Von kompetenter Stelle der VAEB erhalte ich nun ein Mail mit dem Inhalt : „ Die
ÖBB hat derzeit andere Probleme und plant eventuell (?) 2006 mit BGF zu
beginnen“.
Und jetzt kommst du vor der Wahl mit der Jubelmeldung, dass 7 Kollegen, oder
waren es „Genossen“, 2004 einen Kuraufenthalt mit Schwerpunkt „Stressprävention“
erleben dürften – 2005 sollen es wieder 7 sein und es könnte dann eine ständige
Einrichtung werden (mit jährlich 7 Auserwählten, oder werden es etwa mehr????)
Dann kämen in gut 6500 Jahren alle Eisenbahner einmal in den Genuss – da frage
ich mich Schon, wozu diese Alibihandlung für einige wenige gut ist, oder ob es
wieder nur darum geht, damit niemand sagen kann, „es wird nichts getan“.
Mir ist bekannt, das die ÖBB auf Experten für verschieden Teilbereiche von „BGF“
zurückzugreifen können. Zum Beispiel : „Wellcon, VAEB, SFK´s, AUVA um einige zu
nennen. Das aber sind eben nur die Zutaten für „BGF“. Um ein bekömmliches Mahl
zu arrangieren und
das kann dir jeder Koch bestätigen, reicht es nicht aus die Zutaten zu kennen,
man muss auch richtig damit umgehen können. Genauso verhält es sich mit
„betrieblicher“ – pardon deine Worte – „beruflicher Gesundheitsförderung“ – hier
sind Köche in Form von Fachkräften für „BGF“ nötig, um die Zutaten richtig zu
verwenden, bzw. um effektiv eine für alle befriedigende WIN – WIN Situation zu
erzeugen.
Folgende Aussage sehe ich auch als richtig – die von Gorbach & Co produzierte
ständige Angstmache, ist eine enorme psychische Belastung der ÖBB-Mitarbeiter,
aber jemanden den Mund wässrig zu machen, so wie du es mit deinem Posting tust,
um vielleicht anschließend zu sagen – leider nichts geworden – Pech gehabt“, ist
ebenfalls eine schlimme Sache.
Wenn du wirklich beabsichtigst, gegen unnötige Arbeitsbelastungen bei den ÖBB,
bzw. bei der PV AG aktiv zu werden, dann solltest du dich vorher eingehend damit
befassen. Dazu dann ich dir die umfangreiche Ausbildung für „BGF“ an der body &
helath academy wärmstens empfehlen.
Einige tausend EURO an Seminarkosten, den Erholungsurlaub von 1 ½ Jahren, die
Zeit fürs Studium prall gefüllter Ordner mit Skripten und studieren unzähliger
Fachbücher, sowie das Verfassen einer Diplomarbeit, bust du sicher für deine
Kollegen zu opfern bereit.
Obwohl dieses Engagement von Seiten vieler FSE Anhänger als Eigennutz angesehen
wird, würde ich dir das nicht vorwerfen – auch wenn du nicht bereit sein
solltest, deine Freizeit und den Wert eines Gebrauchtwagens, zum Wohle der dir
vertrauenden Wähler selbst zu investieren – Ehrenwort!
Stehe mit INFO´s gerne zur Verfügung!
walter.rosenthaler@liwest.at