Bei den ÖBB haben rund 1.000 Mitarbeiter ihr
Interesse für das seit Februar laufende Sonderabfertigungsmodell angemeldet. 510
davon, mehr als ursprünglich geplant, hat das Unternehmen bereits den so
genannten "Golden Handshake" gewährt. Einen entsprechenden Medienbericht haben
die ÖBB am Donnerstag Nachmittag bestätigt. Die weiteren 500 Anträge werden noch
geprüft. ÖBB-Personalchef Franz Nigl sprach von einer "sehr zufrieden stellenden
Zwischenbilanz". Das Unternehmen liege damit "über Plan".
Kosten
Die Gesamtkosten für das Abfertigungsmodell betrugen bisher 12,75 Millionen
Euro. Im Durchschnitt erhielt jeder der 510 Mitarbeiter damit rund 25.000 Euro.
Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben, war
über 40 Jahre alt. Die durchschnittliche Dienstzeit betrug 16,5 Jahre, so die
ÖBB. Ursprünglich waren die ÖBB davon ausgegangen, dass fast nur unter
40-jährige davon Gebrauch machen würden.
Ihr Ziel, wonach bis Jahresende 300 bis 500 Eisenbahner mit dem
Abfertigungsmodell zum Verlassen der ÖBB bewegt werden sollten, haben die ÖBB
damit bereits vorzeitig erreicht. Weitere Sonderabfertigungsprämien von bis zu
vier zusätzlichen Monatsgehältern, wie sie die ÖBB zum Auftakt der Aktion
zwischen Februar und Ende Mai gewährt hatten, sind daher derzeit nicht geplant.
"Für die Zukunft schließen wir das aber nicht aus", sagte ein.
Abfertigung
Nach dem herkömmlichen Modell erhalten die ÖBB-Mitarbeiter derzeit bei einer
Dauer des Dienstverhältnisses von zehn Jahren das Siebenfache, bei 15 Jahren das
Zehnfache, bei 20 Jahren das Vierzehnfache und bei 25 Jahren das Neunzehnfache
des letzten Brutto-Monatsentgeltes als Abfertigung.
In den vergangenen vier Jahren waren pro Jahr lediglich gut 200 unkündbare
Mitarbeiter ausgeschieden. Kündigungen sind bei den ÖBB nicht möglich.
Stattdessen hatten die Bundesbahnen - wie im Gesetz vorgesehen - zu
Jahreswechsel 577 überzählige Eisenbahner betriebsbedingt in Frühpension
geschickt.