Justiz-Posten:
Justizgewerkschaft skeptisch zu ÖBB-Beamten
APA0333 5 II 0256 CI 18.Mär 05
Justiz/Strafvollzug/ÖBB/Gewerkschaften/FPÖ
Justiz-Posten: Justizgewerkschaft skeptisch zu ÖBB-Beamten
Utl.: Resolution: Gleiche Aufnahme und Ausbildungskriterien wie bei Neuaufnahme
Wien (APA) - Skeptisch ist die Justizwachegewerkschaft bezüglich der Pläne von
Justizministerin Karin Miklautsch (F), ÖBB-Bedienstete auf freiwilliger Basis in
den Dienst der Justizwache aufzunehmen. Für die Übernahme von Bediensteten
anderer Ressorts "müssen die gleichen Aufnahme- und Ausbildungskriterien gelten
wie bei einer Neuaufnahme", heißt es in einer einstimmig beschlossenen
Resolution der Gewerkschaft.
Auch Beamte aus anderen Bereichen müssten für den Justizwachedienst einen
Eignungstest absolvieren. Die körperliche und geistige Eignung könnte zwar
relativ rasch überprüft werden. Im Falle einer Eignung müssten sie aber dann
auch die zwölfmonatige Grundausbildung machen. "Nur dann könnten sie und helfen
und entlasten", sagte der stellvertretende Vorsitzende der
Justizwachegewerkschaft, Karl Aichinger, gegenüber der APA. Dann wären sie auch
als Justizwachebeamte voll einsetzbar. Den Plan der Politik, die
ÖBB-Bediensteten nur in der Verwaltung einzusetzen, hält Aichinger für nicht
praxisgerecht. "Auch in der Verwaltung hätten sie Kontakt mit Gefangenen."
"Die besonderen Anforderungen des Justizwachedienstes setzen ein hohes Maß an
persönlicher und fachlicher Eignung voraus. Im Sinne der öffentlichen Sicherheit
kann die prekäre Situation im Strafvollzug nur mit bestqualifizierten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewältigt werden", heißt es in der Resolution.
Kritik an der "starren Haltung der Gewerkschaft" im Hinblick auf Einsetzung von
ÖBB-Bediensteten im Strafvollzug, übte hingegen FPÖ-Sicherheitssprecherin Helene
Partik-Pable. "Anstatt darüber erfreut zu sein, dass es Arbeitsmöglichkeiten für
jene gibt, die in Zukunft bei der Bahn eigentlich keine Arbeit mehr bekommen,
will die Gewerkschaft dieses Projekt verhindern. Immerhin geht man bei den ÖBB
selbst von bis zu 10.000 Mitarbeitern aus, die ohne Job sein werden", sagte
Partik-Pable in einer Aussendung.
(Schluss) mk/has
~
WEB http://www.oebb.at