Liquiditätspläne
APA0350 5 WI 0237 II 15.Mär 05
Verkehr/ÖBB/Straße/Asfinag/Parlament/SPÖ/Gorbach
SPÖ will Verkehrs-Liquiditätspläne sehen - Gorbach: Zu komplex
Utl.: Vizekanzler: "Die Festlegung auf bestimmte Geschäftsjahre, in denen
sämtliche Schulden getilgt sind, ist aber nicht möglich"
Wien (APA) - Keinen Erfolg hatte SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter mit
seiner parlamentarischen Anfrage an Vizekanzler Verkehrsminister Hubert Gorbach
(F) nach einer Aushändigung der Liquiditätspläne zur
Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag und zu den ÖBB. Er wollte damit seine
Vorwürfe untermauern, wonach bei Straße und Schiene durch mangelnde Planung
Milliarden verschleudert würden.
Das Argument, mit dem Gorbach die Herausgabe an Kräuter verweigerte: "Diese
Liquiditätspläne sind von so großer Komplexität und Diffizilität, dass ein
Anschluss dieser Pläne ohne umfangreiche Erläuterungen nicht sinnvoll ist ...
Das bmvit (Infrastrukturministerium, Anm.) steht jedoch bei Bedarf für
weitergehende Informationen gerne zur Verfügung."
Und weiter: "Darüber hinaus sind die längerfristigen Liquiditätspläne das
Ergebnis von Szenariosimulationen ohne offiziellen Charakter und stellen
lediglich unternehmensinterne Arbeitsunterlagen ohne verbindliche Festlegungen
dar, so dass eine Veröffentlichung nicht zweckmäßig ist."
Ebenfalls erfolglos blieb Kräuter mit seinem Begehr nach einem konkreten
Zeitpunkt, wann sämtliche Schulden der Asfinag und ÖBB getilgt sein sollen.
"Entsprechend meiner Beantwortung der Frage 1 gibt es zwar verschiedene
Varianten eines Tilgungsplans, die Festlegung auf bestimmte Geschäftsjahre in
denen sämtliche Schulden getilgt sind, ist aber nicht möglich, da mit
Fortschreibung aller Investitions- und Rahmenpläne auch eine Fortschreibung der
Tilgungszeiträume erforderlich ist", so die Anfragebeantwortung.
Fakt sei jedenfalls, dass sich erst im Zuge von Planungsarbeiten und der
Genehmigungsverfahren die tatsächlichen Kosten zeigen würden - und dies "führt
in der Regel zu Kostensteigerungen, die mitunter sehr hoch sind", hielt der
Vizekanzler in der parlamentarischen Anfragebeantwortung fest.
(Schluss) stf/wym