ÖBB-Chef will Kündigungsschutz aufheben

In einem Interview der morgen erscheinenden Ausgabe des Magazins "News" steigt ÖBB-Vorstandschef Martin Huber kräftig auf die Kostenbremse und leitet erstmals einen echten Tabubruch bei Eisenbahner-Privilegien ein.

In einigen Bereichen hätten die ÖBB zwar so etwas wie eine Monopolstellung, so Huber. Deshalb wäre es etwa für Lokführer, Zugsbegleiter, Fahrdienstleiter und Verschub - Arbeiter schwierig, woanders einen adäquaten Job zu finden, weshalb hier der Kündigungsschutz bleiben solle. In allen anderen Bereichen solle dieser aber aufgehoben werden.

15.000 Betroffene

Von der Aufhebung des Kündigungsschutzes wären rund 15.000 Mitarbeiter betroffen. Dennoch betont Huber, sich nicht vor angedrohten Kampfmaßnahmen der Gewerkschaft zu fürchten. Huber halte nichts von Drohungen, zudem müsse die ÖBB wie auch die Gewerkschaft flexibler werden, so Huber laut "News".

Reduzierung der Betriebsstandorte

Huber kündigte zudem weitere Sparmaßnahmen an. So sollen die derzeit 27 Wiener Betriebsstandorte auf fünf reduziert werden. Auch die Konzernzentrale soll aus der Wiener Innenstadt wegziehen.

“Koralmtunnel auf Wirtschaftlichkeit prüfen“

Das Projekt Koralmtunnel, wegen dessen andere ÖBB-Bauprojekte in die Warteschleife gefallen sind, will Huber gemeinsam mit der gesamten Strecke Wien - Klagenfurt auf seine Wirtschaftlichkeit prüfen.