ÖBB-Dienstrecht - Huber legt Forderungen noch diese Woche vor
APA Meldung
APA0513 5 WI 0339 II Siehe APA0474/23.11 23.Nov 05
Verkehr/Bahn/Wien/ÖBB/Arbeit/Soziales
ÖBB-Dienstrecht - Huber legt Forderungen noch diese Woche vor
Utl.: Bahn-Holding-Chef hofft auf Neuverhandlungen unter "Ausblendung aller
bisherigen Äußerungen" =
Wien (APA) - Im Streit um eine Änderung des Eisenbahner-Dienstrechts will der
ÖBB-Holding-Vorstand noch diese Woche bei der Gewerkschaft seine Vorstellungen
deponieren. "Wir werden der Gewerkschaft eine Punktuation mit notwendigen
Veränderungsthemen vorlegen", sagte Bahn-Holding-Vorstand Martin Huber am
Mittwoch zur APA. Das Management und der Betriebsrat hätten vereinbart, "unter
Ausblendung aller bisherigen Äußerungen zu dem Thema" neue Gespräche
aufzunehmen. Auch die Gewerkschaft werde dabei eine Liste von Ideen vorbringen,
so Huber.
Details wollte der Holding-Chef vorerst noch nicht erläutern. Zuletzt hatte
Huber eine "Erweiterung der Dienstpflicht" der Eisenbahner gefordert, wenn die
Regierung das Sonderrecht der Bahn einschränken sollte, wonach sie zum
Personalabbau pragmatisierte Mitarbeiter frühpensionieren kann. Der Vorstand
will "den Leuten, die
im Rahmen der Restrukturierung ihren Arbeitsplatz verlieren, eine Alternative
innerhalb oder außerhalb des Unternehmens anbieten, die sie dann aber auch
annehmen müssen. Wenn der Betroffene das ablehnt und es kann ihm nichts
passieren, ist das etwas, was nicht hinzunehmen ist", so Huber zuletzt.
Unterm Strich heißt das, der Kündigungsschutz, den noch 80 Prozent der
Eisenbahner genießen, soll de facto gelockert werden. Mitarbeiter, die sich
gegen eine Verleasung an externe Unternehmen wehren, sollen gekündigt werden
können. Die Regierung hat für den Fall, dass Vorstand und Gewerkschaft auf
betrieblicher Ebene keine gemeinsame Lösung finden, einen Gesetzeseingriff
angekündigt. Die Gewerkschaft hatte dagegen bereits mit Streik gedroht. Sie
lehnt eine zwingende Verleasung von Mitarbeitern weiter ab.
Näher sind sich Vorstand und Gewerkschaft dagegen in der Frage der Arbeitszeit.
Seit dem Vorjahr gilt für die Eisenbahner das herkömmliche Arbeitszeit- und
Arbeitsruhegesetz. Im betrieblichen Alltag hat die Anpassung einige Probleme mit
sich gebracht - sowohl für die Mitarbeiter, die nun weit kürzere Schichten und
daher mehr Dienste haben, als auch für den Betrieb, der mit der
Personal-Disposition kämpft.
Der Vorstand hofft nun wieder auf Adaptierungen über den Kollektivvertrag. "Für
uns ist das jedenfalls ein Thema, und ich denke, das sollte es auch für die
Arbeitnehmer sein", meinte Huber. (Schluss) klm/cs
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