12. Jänner 2005 -
Prozesseröffnung in Eisenstadt
Am 12.01.05 fand vor
dem Arbeits- und Sozialgericht in Eisenstadt die Verhandlung gegen die Eingriffe
in unsere privatrechtlichen Verträge statt.
Es war nicht besonders aufregend, da bei der mehr als einstündiger Sitzung über
die eingebrachten Beweismittel gesprochen wurde.
Die nächste Sitzung
wird voraussichtlich im März 05 stattfinden.
Von Seiten der Kläger wurde die Zeugeneinvernahme weiterer Personen beantragt.
Anbei noch ein Text vom ORF-Burgenland, mit Reaktionen von verschiedenen Usern und der FPÖ.
unter
www.orf.at
ist folgender Inhalt zu finden:
Prozess gegen ÖBB in Eisenstadt
Ein beispielhafter Prozess gegen die ÖBB beginnt heute in Eisenstadt. Der grüne
Arbeiterkammerrat und Eisenbahner aus Krensdorf (Bez. Mattersburg), Anton
Hedenig, klagt die ÖBB wegen arbeitsrechtlicher Schlechterstellungen.
Mittwoch, 12.01.05
Stellvertretend für 100 ähnliche Klagen
Es ist ein Musterprozess gegen die ÖBB, der heute in Eisenstadt beginnt.
Stellvertretend für mehr als 100 ähnliche Klagen in ganz Österreich will der
grüne Arbeiterkammerrat und Bundessprecher der Grünen Eisenbahner, Anton Hedenig,
sein Verfahren bis zur höchsten Instanz durchfechten.
Geklagt wird gegen arbeitsrechtliche Schlechterstellungen im Zuge der Teilung
der ÖBB in mehrere Untergesellschaften.
Neue, kleinere Dienstnehmer
Dabei argumentieren die klagenden Eisenbahner unter anderem damit, dass ihre
neuen Dienstgeber - also die jeweiligen ÖBB-Untergesellschaften beispielsweise
für den Personen- oder Güterverkehr - deutlich kleiner sind als die ÖBB und
ihnen auch auf Grund von unzureichender Kapitalausstattung nicht die gleiche
Sicherheit bieten können.
Eisenbahner wollen alten Dienstvertrag
Darüber
hinaus geht es im Verfahren auch um diverse Schlechterstellungen
- wie etwa Verkürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, weniger
Gehaltsvorrückungen oder der Wegfall bisher bezahlter Pausen. Die klagenden
Eisenbahner argumentieren mit Rechtssicherheit und wollen ihren alten
Dienstvertrag zurück.
Dienstrechtliche Veränderungen bei Erfolg
Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (ÖVP) hat angekündigt, bei einem Erfolg
der Klagen die dienstrechtlichen Veränderungen notfalls gesetzlich zu verankern.
Reaktionen von Usern findest du unter:
www.orf.at
Ja, das kann sie...
hpm2, vor
9min
... die Regierung. Wenn jemand es wagt, seine Stimme gegen die achso ehrlichen
und gutmütigen Mitglieder der Regierung, allen voran Staatssekretär Kukacka zu
erheben, dann bekommt er wieder einmal einen roten Schädel, plustet sich auf und
gibt bekannt, dass er die Schlechterstellungen notfalls gesetzlich verankern
wird. Solangs ihn nicht berührt, ist es ihm egal, aber wehe man verwehrt ihm
seinen sonntäglichen Schweinsbraten... Dann gehts rund - So ist sie halt - die
FPÖVP.
Ein
bisschen mehr Coolness, liebe Poster!
kaffeesudleser, vor
1h 26min
Zu Gericht darf jeder gehen. Ich habe jedenfalls Verständnis dafür, dass sich
jemand wehrt, dem was weggenommen wird. Und wenn das Gericht entscheidet, eine
Regelung ist gesetzwidrig, dann ist das zu akzeptieren. Und wenn das Gesetz
geändert wird, kann dessen Prüfung beim Verfassungsgerichtshof beantragt werden.
Diese Rechte hat jeder, auch ein grüner Eisenbahner.
stimme dir auf jeden fall zu
keksfresser, vor
1h 17min
nur sind die diskussionen schon ein wenig mühsam. diejenigen die am meisten
haben scheien am lautesten.
Stimmt schon
xantippe, vor
1h 13min
aber mit der berufung auf erworbene rechte hat die gewerkschaft schon manchen
(staatlichen) betrieb in die pleite getrieben. wo nichts ist, hat der kaiser
sein recht verloren!
@xantippe
higgs, vor
1h 6min
ich würde da etwas vorsichtiger sein. ein "erworbenes recht" ist auch dein
25jahre-genossenschafts-darlehen für dein reihenhaus. und du wärst
wahrscheinlich sofort vor gericht, wenn an diesem vertrag von seiten der
genossenschaft herumgebastelt wird und dir mehr geld aus der tasche ziehen will.
jede garantie und gewährleistung ist ein erworbenes recht und ich kenne
niemanden der sich nicht wehrt, wenn ihm dieses entzogen wird.
wegfall....
joka482, vor
2h 38min
..bisher bezahlter pausen? wo leben die ÖBB Hackler? Welche normale Mensch in
der Privatwirtschaft bekommt seine Pause bezahlt? Ich finde es einfach
lächerlich, auf mittelalterliche Grundrechte zu pochen.....eins noch: eine zu
starke Gewerkschaft kann ein Unternehmen auch ruinieren -> siehe ÖBB!
higgs, vor
2h 23min
ich bekomme meine pausen auch bezahlt. war bloss ein gang zum firmeninhaber und
ein 20-minuten gespräch und schon war dies vertraglich fixiert. das geht auch in
der privatwirtschaft, man muss sich nur fragen trauen und die entsprechende
leistung bringen.
@higgs
keksfresser, vor
2h 14min
ja aber das wurde ja individuell vereinbart oder? und nicht jeder hat gleichen
anspruch darauf. wie du richtig geschrieben hast: wenn die leistung erbracht
wird, was bei der öbb sicher nicht bei jedem der fall ist. glaubts ma, ich weiss
wovon ich schreibe!
mag
scho sein, dass du das alleine hast
joka482, vor
1h 56min
aber doch nicht dein gesamtes Unternehmen, in dem du tätig bist, oder? ;o) und
in dem Artikel geht es doch um die gesamte ÖBB
@joka482
cyberman, vor
1h 47min
In vielen Berufen sind Pausen notwendig - warum sollten die also nicht vom
Arbeitgeber bezahlt werden?
Und
hier nun
Reaktionen
der FPÖ
Im Radio Burgenland
hat der FPÖ - Landesgeschäftsführer Norbert Hofer, den Bundessprecher der GUG
(Anton Hedenig) aufgefordert, als Arbeiterkammerrat zurückzutreten.
Grüne Eisenbahner klagen ÖBB und wollen alten Dienstvertrag
zurück
FPÖ fordert Hedenig zum Rücktritt auf
Eisenstadt, 12.1.2005 (fpd): FPÖ-Landesparteisekretär
Ing. Norbert Hofer hat „nicht das geringste Verständnis“ für die Klage des
grünen Arbeiterkammerrates Anton Hedenig gegen die ÖBB wegen einer
arbeitsrechtlichen Schlechterstellung. Er fordert den grünen
Arbeitnehmervertreter zum Rücktritt auf.
Norbert Hofer: „Herr Hedenig und seine Kollegen haben
bis dato im Eisenbahnerparadies gelebt, aus dem sie sich jetzt vertrieben sehen.
Das was Hedenig als eine arbeitsrechtliche Besserstellung bezeichnet ist ein
kleiner Schritt in Richtung Normalität.“
Hedenig behauptet unter anderem, dass die neuen
Dienstgeber, nämlich die jeweiligen ÖBB-Untergesellschaften, kleiner sind als
die ÖBB und den Mitarbeitern deshalb nicht die gleiche Sicherheit bieten können.
Hofer: „Herr Hedenits sollte als Arbeiterkammerrat die
Interessen der Burgenländischen Arbeitnehmer die vornehmlich in Klein- und
Mittelbetrieben arbeiten vertreten. Diese Firmen sind Zwerge im Vergleich zu den
ÖBB-Untergesellschaften.“
Hofer fordert Hedenig auf, nicht für sich selbst und
seine privilegierten Eisenbahnerkumpanen die alten Dienstverträge einzufordern
sondern seinen Blick für den Arbeitsalltag der Burgenländer zu schärfen, welche
unter dem niedrigsten Durchschnittseinkommen, der höchsten Arbeitslosigkeit und
dem größten Anteil an Pendlern Österreichweit zu leiden hätten.
Hofer: „Die meisten Burgenländer
würden sich freuen, wenn sie so wie die ÖBB-Mitarbeiter praktisch unkündbar
wären. Erklären Sie das einmal den Mitarbeitern bei Packard Electric in
Großpetersdorf Herr Arbeiterkammerrat!“
Kurier
Kronen Zeitung
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