"Willkommen in der 3. Republik?"

 

Verkehr/ÖBB/Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen

 

Hedenig: „Willkommen in der 3. Republik?“

 

Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen unterstützen Kampfmaßnahmen und fordern gewerkschaftsübergreifende Solidarität mit den ÖBB-Bedientsteten ein.

 

„Die beabsichtigte Vorgangsweise von Gorbach und Kukacka macht deutlich, dass es diesen beiden Herren nur darum geht und immer gegangen ist, in vereinbarte, rechtsgültige Verträge von fast 40.000 Menschen einzugreifen. Die Aussagen der beiden, zeugen von einer tiefen Verachtung gegenüber uns EisenbahnerInnen,“ stellt der Bundessprecher der Grünen und Unabhängigen EisenbahnerInnen - GUG, Arbeiterkammerrat Hedenig Anton, fest.

 

Wie bekannt, beabsichtigt die Bundesregierung, dass in Hinkunft EisenbahnerInnen – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens - ohne ihre Zustimmung versetzt oder verliehen werden können. „Die bis dato geltenden Schutzbestimmungen des Arbeitsverfassungsgesetzes würden ausgehebelt, die Beschäftigten der Willkür des Unternehmens ausgesetzt. Damit werden die Grundrechte jedes Beschäftigten enorm beschnitten. Das kann Auswirkungen auf alle Beschäftigten haben. Heute die Eisenbahner und morgen…?“ fragt Hedenig.

 

„Wir verlangen eine breite Unterstützung der österreichischen ArbeitnehmerInnen-Interessensvertretungen. Diese muss gewerkschafts- und fraktionsübergreifend erfolgen,“ appelliert die GUG an den ÖGB.  „Wenn diese Regierung mit ihren Plänen durchkommt, und es ihr ermöglicht wird Absprachen, Verträge und Gesetze zu umgehen oder zu brechen, dann befindet sich diese Gesellschaft auf dem besten Weg zur 3. Republik, welche eine autoritäre sein wird,“ so Hedenig weiter. „Hier sind auch die Oppositionsparteien SPÖ und Grüne gefragt!“

 

Kritik üben die  Grünen und Unabhängigen EisenbahnerInnen auch an der medialen Berichterstattung. „Das Bild, das über uns in die Öffentlichkeit transportiert wird, spiegelt nur die halbe Wahrheit wieder. Es wird immer wieder ‚vergessen’ darauf hinzuweisen, dass wir im Laufe der Jahrzehnte unsere Vorleistungen, sowohl gegenüber dem Unternehmen, als auch gegenüber der Gesellschaft erbracht haben. Wenn das Berufsleben eines Eisenbahners angeblich so attraktiv gewesen sei und ist, bleibt es unverständlich, warum nur so wenige dieser Attraktivität erlegen sind. In Wahrheit war es doch so, dass niedrige Einkommen, unregelmäßige Arbeitszeiten, wesentlich schlechtere Abgeltung von Sonn-, Feiertags- und Nachtdiensten und die besonderen Pensionssicherungsbeiträge viele vor einem Eintritt in die ÖBB abgeschreckt haben. Dafür sollen wir EisenbahnerInnen nun doppelt bestraft werden,“ schließt Hedenig.

 

Rückfragehinweis: Anton Hedenig, 0664/831 74 10