„Willkommen in der Konzern-Zukunft – in welcher Zukunft bitte?

 

Wer sich die neueste Ausgabe von „KONZERN intern“ genauer zu Gemüte führt, wird feststellen, dass wir und unsere „alte“ ÖBB im Grunde genommen in Europa einsame Spitze waren. Wir waren sehr gut im Güterverkehr und auch im Personenverkehr haben wir in der obersten Liga mitgespielt.


Da auch unsere Produktivität in den letzten Jahren regelmäßig stieg – wenn immer weniger immer mehr leisten, ist das auch keine allzu große Überraschung – konnte auch mit schöner Regelmäßigkeit das Betriebsergebnis gesteigert werden.

Bis zu dem Zeitpunkt, als es der Politik gefiel, unser Unternehmen zu zerschlagen und aufzuteilen. Ab diesem Zeitpunkt häuften sich die negativ Schlagzeilen. Mittlerweile gibt es namhafte Experten, die der neuen Holdingstruktur keine allzu lange Zukunft prophezeien. Auch Verkehrsexperte Professor Knoflacher, hat ja schon im Jahr 2003 mit sehr guten und logischen Argumenten  gegen die Zerschlagung Stellung bezogen. Immer stärker werden die Zeichen, dass er und all’ die anderen Recht bekommen werden.

 

Die Leidtragenden dieses politischen Overkills, sind aber wir. Wir, die wir tagtäglich an vorderster Front die Betriebe am laufen halten. Dafür stimmen dann Gehalts- und Zeitabrechnungen nicht mehr. Zwar dankt uns der Vorstand für unseren „…Einsatz, Geduld und Verständnis“ und auch ob unserer „… Loyalität und Verbundenheit“, gleichzeitig müssen tausenden KollegInnen auf korrekten Abrechnungen warten. Nur so nebenbei: Würde einem von uns so ein Fehler „passieren“ – jeder weiß was das für Konsequenzen haben würde. Umgekehrt trägt für diese Fehler absolut niemand die Verantwortung! Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.


Aber es kommt ja noch besser: Aus den Medien dürfen wir dann erfahren, dass einige tausend von uns in dieser Holding im Grunde genommen nicht mehr benötigt werden und daher so rasch als möglich auf irgendeine Art und Weise „abgebaut“ werden müssen. Hauptsache weg!

Ob diese Art der Motivation dazu beitragen wird, unser Zukünftiges Engagement entsprechend zu halten oder gar zu steigern, darf ernsthaft  bezweifelt werden.