AUGE/UG in der AK Wien: "FSG bleibt mit Arbeitszeitflexibilisierung recht einsam!"

ChristgewerkschafterInnen unterstützen Antrag der Unabhängigen GewerkschafterInnen in der AK (AUGE/UG) auf Ablehnung des Sozialpartnerpakets zu Arbeitszeitflexibilisierung.

Wien (OTS) - Ein von der AUGE/UG - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/Unabhängige GewerkschafterInnen zur 146. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien am 30. Mai 2007 eingebrachter Antrag auf Ablehnung des von den Sozialpartnern ausgehandelten Pakets zur Arbeitszeitflexibilisierung wurde von der FSG- Mehrheit zwar niedergestimmt, fand allerdings breite Zustimmung bei allen anderen in der AK-Wien vertretenen Gruppen. Während ChristgewerkschafterInnen und Linksblock den Antrag unterstützen, stimmten die Freiheitlichen für eine Zuweisung zu einer weiteren Behandlung im entsprechenden Ausschuss der AK. Lediglich die sozialdemokratische Mehrheitsfraktion lehnte den Antrag - wie zu erwarten war - ab.

"Es sollte den sozialdemokratischen GewerkschafterInnen zu denken geben, wenn das von ihnen als grosser Wurf gefeierte Arbeitszeitflexibilisierungspaket von allen anderen relevanten Gruppen in AK und ÖGB abgelehnt wird," freut sich Markus Koza, Vertreter der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB-Bundesvorstand über die breite Unterstützung der AUGE/UG-Intiative. Besonders die vorgesehenen gesetzlichen Möglichkeiten einer Ausdehnung der Hoechstarbeitszeiten von 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich auf 24 Wochen im Jahr, sowie die Möglichkeiten, flexiblere Arbeitszeiten in Betrieben ohne Betriebsrat in Einzelvereinbarungen festzuschreiben stossen bei den alternativen und unabhängigen GewerkschafterInnen auf Kritik: "Es ist arbeitsmedizinisch längst erwiesen, dass längere Arbeitszeiten zu einer zusätzlichen Belastung von Gesundheit - wie einem höheren Herzinfarktrisiko, Schlafstörungen, Burn Out Syndromen - sowie zu einem höheren
Unfallrisiko führen. Längere Arbeitszeiten, insbesondere auch tägliche, erschweren dazu zusätzlich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zementieren die Geschlechterrollen in der häuslichen Arbeitsteilung. Das verhandelte Arbeitszeitpaket orientiert sich nach wie vor am Vollzeitbeschäftigten, männlichen Arbeitnehmer. Wenn Möglichkeiten zur Erhöhung des Arbeitsvolumens für Beschäftigte weiter erhöht werden, wirkt das zusätzlich dem Ziel einer gerechteren Verteilung von Arbeit, sowie dem Ziel der Vollbeschäftigung klar entgegen," begründet Koza einmal mehr die Ablehnung.

Die Zuschläge für Mehrarbeit bei Teilzeitbeschäftigung werden von der AUGE/UG zwar ausdrücklich begrüßt, allerdings sollten Mehrstunden
hinsichtlich ihrer Regelungen wie Überstunden behandelt werden. "Gerade wenn Fraueneinkommen erhöht werden sollen - und die
überwiegende Zahl der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen - ist nicht einzusehen, warum Mehrstundenzuschläge hinsichtlich ihrer Höhe anders
geregelt werden sollen als Überstundenzuschläge," so Koza weiter.

Die Unabhängigen GewerkschafterInnen wollen den Druck im ÖGB auf eine Neuverhandlung des Pakets jedenfalls weiter erhöhen. "Wer, wie
wir gegen diese Arbeitszeitflexibilisierung ist und unsere Forderungen nach fairen Arbeitszeitregelungen unterstützen will, kann das im Rahmen unserer Initiative 'Noch länger arbeiten? Nein, danke!' unter

http://www.initiative-arbeitszeit.at.tt

durch eine Unterschrift bekunden. Wir fordern jene Nationalratsabgeordneten, die einen gewerkschaftlichen Hintergrund haben, jedenfalls auf, diesem Paket ihre Zustimmung zu verweigern," schliesst Koza.


Rückfragehinweis:

Mag. Markus Koza, 0676/951 27 82
Bundessekretär der AUGE/UG
Vertreter der UG im ÖGB-Bundesvorstand
Internet: http://www.ug-oegb.at
Initiative Arbeitszeit: http://www.initiative-arbeitszeit.at.tt