UG Vida: "ÖAAB soll Spendengelder der Industriellenvereinigung offenlegen!"
Industriellengelder für ArbeitnehmerInneorganisationen fügen ArbeitnehmerInnenbewegung schweren ideellen Schaden zu. Stellungnahme von ÖAAB und FCG gefordert.
Wien (OTS) - Wie dem KURIER vom 15. Juni 2007
zu entnehmen ist, bestätigte der frühere Generalsekretär der
Industriellenvereinigung (IV) Lorenz Fritz, bei seiner Zeugeneinvernahme im
Eurofighter-Untersuchungsausschuss, dass die IV als Durchlaufstelle für
Zuwendungen an Parteien und Interessensvertretungen gedient hat. Konkret nannte
Fritz dabei die ÖVP und den ÖAAB, den ArbeitnehmerInnenflügel der ÖVP.
"Wenn die Aussagen von Fritz der Wahrheit entsprechen, und davon ist auszugehen,
da es bis heute kein Dementi von Seiten des ÖAAB gegeben hat, dann hat die
angebliche ArbeitnehmerInnenorganisation der ÖVP einmal mehr ein massives
Glaubwürdigkeitsproblem", so Hedenig Anton, Bundessprecher der Unabhängigen
GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft Vida (UG Vida) und Arbeiterkammerrat der
AUGE/UG in der burgenländischen AK.
"ArbeitnehmerInnenorganisationen, welche sich von einer
Arbeitgeber-Interessensvertretung sponsern lassen, müssen sich den Vorwurf der
Käuflichkeit gefallen lassen. Sie schaden damit auch der
ArbeitnehmerInnenbewegung insgesamt. Wohin eine solche Handlungsweise führen
kann, zeigen die Vorgänge beim Deutschen VW-Konzern. Dort wurde der Betriebsrat
mehr oder weniger vom Unternehmen gekauft und die Beschäftigten verkauft", so
Hedenig weiter.
Eine klare Stellungnahme zu den Spenden der Industriellenvereinigung an den ÖAAB
fordert Hedenig auch von den ChristgewerkschafterInnen der FCG. "Nachdem ÖAAB
und FCG oft in Personalunion oder als Listenverbünde auftreten, liegt es auch an
der FCG klar Position zu beziehen. Wir kennen viele
ChristgewerkschafterInnen als aktive und engagierte
ArbeitnehmerInnenvertreterInnen. Es wäre allerdings ein weiterer schwerer
Schaden für die Gewerkschaftsbewegung, sollten Industriellengelder über den ÖAAB
auch an die ChristgewerkschafterInnen geflossen sein. Die WählerInnen und
Gewerkschaftsmitglieder haben ein Recht darauf. Das ist schließlich nicht nur
eine Angelegenheit von ÖAAB und FCG, sondern der gesamten Gewerkschaftsbewegung.
Die FCG ist schließlich zweitstärkste Fraktion im ÖGB. Da geht es um die
Glaubwürdigkeit der Gesamtorganisation," fordert Hedenig Aufklärung.
"Ich fordere den Österreichischen ArbeitnehmerInnen Bund auf, seine Finanzen
offen zu legen und sich zu entscheiden wessen Interessen er tatsächlich
vertreten will. Er sollte sich auch überlegen, ob es besonders intelligent und
glaubwürdig ist - der ÖAAB ist ja schließlich auch AK-Fraktion - wenn er seine
Landestage in einer Wirtschaftskammer abhält. So geschehen beim burgenländischen
ÖAAB", so Hedenig abschließend.
Rückfragehinweis:
Unabhängige GewerkschafterInnen in der Vida
Anton Hedenig, Bundessprecher, Tel: 0650/707 66 00