"trend": Pöchhacker bestätigt Gespräche mit der Deutschen Bahn
Utl.: Der ÖBB-Aufsichtsratschef kann sich die Deutsche Bahn als strategischen Partner für Rail Cargo vorstellen!
Wien (OTS) - Horst Pöchhacker, Vorsitzender des ÖBB-Aufsichtsrats, skizziert im Interview mit dem am Montag erscheinenden Wirtschaftsmagazin "trend" seine Vorstellungen zur Privatisierung der ÖBB-Tochter Rail Cargo: "Die Deutsche Bahn ist ein möglicher strategischer Partner. Das ist überhaupt keine Frage. Da gibt es auch erste Kontaktgespräche." Allerdings kämen auch projektbezogene Partnerschaften mit anderen Bahngesellschaften, etwa den Italienern beim Brenner-Projekt, in Frage. Auch einen Börsengang für die Rail Cargo schließt Pöchhacker nicht aus. All diese Varianten würden nun geprüft und dann der Politik zur Entscheidung vorgelegt. Als Zeitrahmen nennt der Bahn-Aufseher "2008 oder 2009".
Zur Finanzierung der Verbindlichkeiten von ÖBB und Asfinag, die bis 2012 auf rund 30 Milliarden Euro anwachsen werden, sagt Pöchhacker, dass der jetzt eingeleitete Investitionsschub um 2020 stark abnehme. Parallel dazu gebe es potenzielle Einnahmequellen wie "den Komplex Lkw-Roadpricing und Pkw-Roadpricing". Die ÖBB würden zur Zeit an einem Finanzierungskonzept arbeiten, das in ein paar Monaten vorliege: "Und dann ist die Politik gefordert zu sagen, okay, diesen Weg schlagen wir ein." Die Frage, ob weitere Budgetmittel für die Bahn notwendig seien, lässt Pöchhacker dabei offen.
Über öffentliche Äußerungen von Bahnvorstand
Martin Huber zur Bahn-Privatisierung zeigt sich Pöchhacker wenig erfreut: "Wir
waren uns einig darüber, dass Huber das vielleicht besser nicht gesagt hätte."
Seinen Vertrag bis 2009 werde Huber dennoch erfüllen.