AK Wahl in Wien
FSG: Fast 13 Prozent weniger
in Wien
Die FSG musste bei der Wiener AK-Wahl große Verluste hinnehmen. Laut
vorläufigem Endergebnis kam die FSG auf 56,53 Prozent (105 Mandate). Das sind um
12,76 Prozentpunkte weniger als bei der vergangenen Wahl 2004, und das bedeutet
einen Verlust von 23 auf nun 105 Mandate.
Die Auge/UG legt in Wien 1,5 % zu und gewinnt 3 Mandate - bisher 10 jetzt 13!
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2 Mandate für die Auge/UG Wien werden
von unseren Kollegen der UG-Vida besetzt.
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Stadler Wolfgang, Dr. | Orsolits Herbert | |
Bundesvorstandsmitglied in der UG-VIDA und Betriebsratskandidat bei der ÖBB Immobilien |
Bundessekretär der UG-VIDA und Betriebsratskandidat bei der ÖBB DLG |
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1 Mandat für die Auge/UG Burgenland wird
von unserem Kollegen der UG-Vida besetzt.
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Hedenig Anton |
Bundessprecher der UG-VIDA Betriebsratskandidat bei der ÖBB PV AG - Wien Süd |
Das vorläufige Endergebnis
Wien:
FSG -23 M. (105 M.), OeAAB +/-0
M. (26), FA +15 M. (22), GA +2 M. (6), BM - 2 M. (1), GLB +/-0 (1), BDfA +/- 0
(1), KOMINTERN (1), Tuerk-is (+1), Triebfeder (0), Perspektive (3)
AK Wahlen bundesweit
ÖAAB weiter Zweiter
Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) ist bundesweit der
klare und einzige Verlierer der Arbeiterkammerwahl. Alle neun Bundesländer
zusammengerechnet verlor die FSG insgesamt 7,6 Prozentpunkte, hält mit 55,8
Prozent der Stimmen aber immer noch klar den ersten Platz.
Alle anderen Fraktionen legten zu, am meisten die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA). Die Wahlbeteiligung sank von 48,8 Prozent bei der letzten Wahl vor fünf Jahren auf nun 43,3 Prozent. Freiheitliche legten am meisten zu Zweitstärkste Fraktion bleibt bundesweit der Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (ÖAAB). Der ÖVP-Arbeitnehmerbund legte 1,3 Prozentpunkte auf 25 Prozent zu. Mit einem Plus von 3,9 Prozent verbuchten die Freiheitlichen Arbeitnehmer den größten Zugewinn. Sie halten jetzt bei 8,7 Prozent. Die Grünen und Unabhängigen Gewerkschafter (AUGE/UG) legten um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent zu.
Tumpel: Verluste "betrüblich"
Für AK-Präsident Herbert Tumpel (SPÖ) sind die Verluste seiner Fraktion
"betrüblich". Trotzdem sei die FSG mit Abstand die stärkste Fraktion geblieben,
betonte Tumpel in der Nacht zum Dienstag. Die Gründe für die Verluste will sich
Tumpel nun genau anschauen. Ein Grund liegt seiner Ansicht nach aber in der
großen Mehrheit der FSG und in der Meinung vieler Wähler, dass sich daran
ohnehin nichts ändere. Der Bundespolitik wollte Tumpel zwar nicht direkt die
Schuld geben: "Die AK-Wahl schlagen wir." Gleichzeitig verwies er aber darauf,
dass man auch in die bundespolitische Landschaft eingebettet sei und
kritisierte, dass die Debatte über die Steuergerechtigkeit "zu spät gekommen"
sei.
Änderung des Wahlmodus angekündigt
Angesichts der geringen Wahlbeteiligung kündigte Tumpel eine Änderung des
Wahlmodus an. Auch ÖAAB-Spitzenkandidatin Gabriele Tamandl plädierte dafür,
bundeseinheitlich die Wahlen künftig nur noch an einem Wahltermin durchzuführen.
FSG: Fast 13 Prozent weniger in Wien
Die FSG musste bei der Wiener AK-Wahl große Verluste hinnehmen. Laut
vorläufigem Endergebnis kam die FSG auf 56,53 Prozent (105 Mandate). Das sind um
12,76 Prozentpunkte weniger als bei der vergangenen Wahl 2004, und das bedeutet
einen Verlust von 23 auf nun 105 Mandate. Klare Zugewinne konnten die FA
verzeichnen. Sie legten um 8,07 Prozentpunkte zu und kamen auf 12,37 Prozent
Stimmenanteil (22 Mandate).
ÖAAB verlor nur minimal
Trotz der deutlichen FA-Zuwächse konnte der ÖAAB den zweiten Platz
verteidigen. Er verlor mit minus 0,14 Prozentpunkten minimal und erreichte 14,3
Prozent. Damit entfallen 26 Mandate auf den ÖVP-Arbeitnehmerbund.
Leicht zulegen konnten hingegen die AUGE/UG, die jedoch dank des markanten Plus
bei den Freiheitlichen vom dritten auf den vierten Platz verwiesen wurden. Sie
kamen auf 7,1 Prozent (2004: 5,69) oder 13 Mandate.
Die vorläufige Wahlbeteiligung betrug 40,18 Prozent und war somit deutlich
niedriger als 2004, als 46,8 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne geschritten
waren. Zur Wahl standen diesmal zwölf kandidierende Listen.
Verluste für FSG auch in Niederösterreich
Mit einem deutlichen Minus für die FSG - 8,5 Prozentpunkte - endete auch die
AK-Wahl in Niederösterreich. Zugewinne gab es laut vorläufigem Ergebnis für die
Freiheitlichen Arbeitnehmer und Fraktion Christlicher Gewerkschafter (NÖ-AAB-FCG).
Die FSG kam auf 60,7 Prozent (2004: 69,2 Prozent). Das bedeutet zwar weiterhin
die absolute Mehrheit, aber den Verlust von neun Mandaten (bisher 78). Der NÖ
AAB-FCG gewann 2,8 Prozentpunkte auf 23,31 Prozent und hält nun 26 Mandate
(2004: 23). Die FA haben ihren Stimmenanteil von 3,2 auf 8,45 Prozent mehr als
verdoppelt und damit ihren Mandatsstand von drei auf neun verdreifacht.
Grüne bei zwei Mandaten
Die AUGE/UG erreichten 2,07 Prozent oder zwei Mandate und blieben damit
gegenüber 2004 gleich. Die zweite grüne Liste, die Grünen GewerkschafterInnen
Niederösterreich (GGN), erreichten 1,81 Prozent und ebenfalls zwei Mandate.
Die Liste Dirnberger verlor zwei Mandate und hält mit 1,54 Prozent nur noch
einen Sitz. Das Bündnis Mosaik (BM) hielt sein Mandat, der Gewerkschaftliche
Linksblock (GLB) verpasste den Einzug ins Arbeitnehmerparlament.
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der AKNÖ bei 46,4 Prozent und damit um 8,2
Prozentpunkte niedriger als vor fünf Jahren.
FSG in Ländern weiter Nummer eins
Auch die bisherigen Wahlgänge im heurigen Jahr konnte die FSG - trotz
Verlusten in sechs der sieben Bundesländer - mehrheitlich für sich entscheiden.
Lediglich in Tirol und Vorarlberg lag der ÖAAB, der hier seine traditionelle
Führungsposition verteidigen konnte, vor den Sozialdemokraten - mehr dazu in
oesterreich.ORF.at.
Faymann kehrt Positives hervor
Trotz der zum Teil herben Verluste der FSG bei der AK-Wahl kehrte
SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann am Montagabend Positives hervor. In der ZIB2
sagte Faymann, im Vergleich zu Nationalratswahl, wo die SPÖ etwas mehr als 30
Prozent erreichte, habe sie sowohl bei der Landtagswahl in Salzburg als auch
jetzt bei den AK-Wahl gut abgeschnitten.
Zu den Erfolgen der Freiheitlichen verwies Faymann darauf, dass die FPÖ schon
mitregiert habe. Und er appellierte an die Wähler, sich zu erinnern, wie die FPÖ
gemeinsam mit der ÖVP regiert habe, nämlich so, dass sich danach ihr
Stimmenanteil halbiert habe.
ÖVP sieht Pröll-Kurs bestätigt
ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger sah in den AK-Wahlergebnissen den Kurs
von ÖVP-Obmann Josef Pröll bestätigt.
Für Kaltenegger reihen sich die heftigen Niederlagen der SPÖ bei der AK-Wahl in
Wien und Niederösterreich in die Serie an herben Verlusten der SPÖ in fast allen
Bundesländern ein.
"Die ÖVP konnte in fast allen Ländern zulegen oder ihr Ergebnis halten. Das ist
eine klare Bestätigung für den ÖVP-Kurs von Josef Pröll, unser Land mit ruhiger
Hand durch die Krise zu führen. Und es ist eine Absage an Klassenkampfparolen
und Zentralsekretärsgehabe", meinte Kaltenegger gegenüber der APA.
Quelle. orf.at