Utl.: Morgen, Dienstag, tagt ÖBB-Aufsichtsrat
Wien (APA) - In der Affäre um die Speicherung von Krankendaten bei den ÖBB
haben die Grünen nun eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft
Wien eingebracht. Abgeordneter Karl Öllinger verweist in der Anzeige darauf hin,
dass selbst der ÖBB-Datenschutzbericht 2008 Unregelmäßigkeiten aufgedeckt habe.
Darüber hinaus betont er, dass Verfahren vor dem Arbeits- und Sozialgericht
anhängig sind, gleichzeitig aber Beweismaterial vernichtet würde. Letzteres sei
ein Verstoß gegen § 295 des Strafgesetzbuches (StGB), der die vorsätzliche
Unterdrückung eines Beweismittels unter Strafe stellt.
Wie berichtet hatte die Staatsbahn großflächig die Diagnosen von kranken
Mitarbeitern nach Krankenständen gespeichert, obwohl dies verboten ist. Dies
wurde zuerst von der Bahn auf APA-Anfrage bestritten, nachträglich musste dann
ein "Fehler" eingeräumt werden. Personelle Konsequenzen hat es bisher nicht
gegeben und es ist nach wie vor offen, ob Bahnchef Peter Klugar über die
Praktiken Bescheid wusste. Er sagt nein, der Betriebsrat sagt ja. Morgen,
Dienstag, tagt der Aufsichtsrat der ÖBB-Holding, also eine Gelegenheit die
Ungereimtheiten aufzuklären. Verkehrsministerin Doris Bures (S) hat jedenfalls
volle Transparenz zugesagt.
(Schluss) stf/lo
Quelle:APA