ÖBB-Krankendaten - Pöchhacker 2 - Haberzettl wehrt sich

Utl.: Keine Verletzung des Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisses - Illegale Speicherung längst bekannt gewesen

Wien/APA - ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Wilhelm Haberzettl wehrt sich gegen Angriffe des ÖBB-Aufsichtsratsvorsitzenden, Horst Pöchhacker, im Zusammenhang mit der illegalen Aufzeichnung von Krankenstandsdaten. Da die Datenspeicherung längst bekanntgewesen sei, liege weder eine Verletzung eines Geschäfts- noch eines Betriebsgeheimnisses des ÖBB-Konzerns vor, wies er am Samstag in einer Aussendung Vorwürfe zurück. Auch den Vorwurf der Pflichtverletzung lässt er nicht gelten.

Offenbar habe Pöchhacker die Affäre so zu klären, "dass hinterher für die Öffentlichkeit nichts mehr nachzuvollziehen ist", ging Haberzettl zum Gegenangriff über. Er ortet eine massive Verletzung des Grundrechts auf Datenschutz, das als Verfassungsbestimmung "selbstverständlich auch Eisenbahnern zu gewährleisten ist". Und weiter: "Den Mantel des Schweigens darüber zu breiten - wie offensichtlich jetzt gefordert wird - das wäre aber sehr wohl als eklatante Pflichtverletzung zu bezeichnen."

"Wenn Dinge vorher im Aufsichtsrat zu diskutieren gewesen wären, dann wären das zum Beispiel die 619 Millionen Euro, die vom Management verspekuliert worden sind, aber auch die exorbitant hohe Abfertigung des ehemaligen ÖBB-Generaldirektors Huber gewesen", so der Konzernbetriebsratsvorsitzende. "Außerdem erhebt sich natürlich auch die Frage, wie viele Manager durch die Anwendung der unredlichen Vorgangsweisen im Personalbereich ihre Bonuszahlungen erlangt haben."
(Schluss) cts