Eine Strafanzeige sorgt für Aufregung. Die darin erhobenen Vorwürfe wiegen so schwer wie die Betroffenen: Korruption, Bestechung und Geschenkannahme im Zusammenhang mit dem Skifliegen am Kulm. Im Visier: Neben ORF-Informationsdirektor Oberhauser auch ÖBB-Multimanager Franz Nigl.

NEWS: Grüß Gott, Florian Horcicka, Magazin NEWS. Darf
ich Sie kurz stören?
Franz Nigl: Da muss ich Sie fragen, was Sie von mir wollen.

NEWS: Es geht um eine etwas eigenartige Geschichte. Ich habe eine Strafanzeige wegen Bestechung zugespielt bekommen, und da geht es auch um Sie.
Nigl: Nicht dass ich wüsste.

NEWS: In dem Schreiben heißt es, Sie wären beim Skifliegen am Kulm eingeladen gewesen, von Kapsch. Jetzt wollte ich Sie fragen: Waren Sie dort, und was haben Sie dazu zu sagen?
Nigl: Wissen Sie: Gewisse Dinge sind schon kurios. Dass man Leute kennt und dass man welche trifft, das mag schon so sein. Aber ich sehe dieser Strafanzeige mit Gelassenheit entgegen. Wenn es eine gibt, dann wird die Staatsanwaltschaft oder die Polizei bei mir anfragen, und dann werden die die entsprechende Auskunft bekommen. Aber Sie können mir eines glauben: Das ist mehr als lächerlich.

NEWS: Da geht es darum: auf Einladung der Firma Kapsch in der Diamond-Loge. Wert des Einladungspakets: 3.500 Euro zuzüglich Steuer.
Nigl: Nochmals. Die Thematik, was Leute von sich geben, mag so sein, wie es ist. Nur, ich sehe dem mit sehr großer Gelassenheit entgegen.

NEWS: Es heißt dann weiter: Kapsch profitiert regelmäßig von Millionenaufträgen der ÖBB. Da wird offensichtlich diesbezüglich ein Zusammenhang hergestellt.
Nigl: Mag so sein. Wie gesagt: Ich habe in diesem Punkt mit Sicherheit eine reine Weste. So wie wenn ich irgendwo ins Stadion geh, da treff ich auch Leute. Auch wenn ich mir die Karten zum Beispiel selber zahle. Oder von wem anderen eingeladen wäre. Sie können mir eines glauben: Ich bin kein Trottel.

NEWS: O. K.
Nigl: O.K.?

NEWS: Das glaube ich Ihnen schon.
Nigl: Warten Sie ab. O. K.
NEWS: Alles klar. Wiederhören.