vida zu EU-Wegekostenrichtlinie-Abstimmung: „Erster richtiger Schritt“
Utl.: Haberzettl: „Brauchen in Österreich volle Kostenwahrheit im Güterverkehr“ - EU-Gesetzesentwurf dafür noch nicht weitreichend genug
Wien (vida/ÖGB) - Als „ersten richtigen Schritt“ bewertete der Vorsitzende
der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida, Wilhelm Haberzettl, das positive
Abstimmungsergebnis im Verkehrsauschuss des EU-Parlaments für die
Berücksichtigung „externer Kosten“, die durch Lärm und Luftverschmutzung
entstehen, in der EU-Wegekostenrichtlinie. „Diese langjährige Forderung
europäischer Verkehrsgewerkschaften scheint nun endlich, wenn auch noch etwas zu
zögerlich, in Erfüllung zu gehen “, sagte Haberzettl, der auch Präsident der
Europäischen Transportarbeiter Föderation (ETF) ist. „Es muss nun zügig
weitergearbeitet werden, um rasch die notwendigen politischen
Umsetzungsentscheidungen treffen zu können“, betonte der ETF-Präsident. ****
Bedauerlich sei, so Haberzettl weiter, dass die Abgeordneten des
EU-Verkehrsausschusses auch hinsichtlich der Anrechnung der Unfallkosten samt
ihrer Folgekosten und CO2-Emissionen in den "externen Kosten" für die Lkw-Maut
„umgefallen“ seien. „In diesem Punkten hat man offensichtlich zu wenig Mut
besessen und zu viel Habherzigkeit an den Tag gelegt“, kritisierte Haberzettl,
dem der Gesetzesentwurf nicht weit reichend genug ist.
Haberzettl verwies in diesem Zusammenhang auf das konsequente Beispiel der
Schweiz, wo es eine LKW-Maut, die Straßenbenützung und alle LKW-Folgekosten
inkludiert, gebe. "Wir brauchen endlich auch in Österreich volle Kostenwahrheit
im Güterverkehr, die Klimaschutzziele müssen erreicht und der Transportirrsinn
auf der Straße eingedämmt werden“, unterstrich der ETF-Präsident.
Forderungen der Gewerkschaft vida zur Wegekostenrichtlinie im Einzelnen:
+ Keinen "Maut-Deckel" für Folgeschäden des LKW-Verkehrs, wenn diese objektiv
nachgewiesen werden können.
+ Mautzuschläge für den Klimaschutz und nicht gedeckte Unfallfolgekosten wie
beispielsweise den volkswirtschaftlichen Produktionsausfall.
+ Sensible Berggebiete müssen besonders berücksichtigt werden.
+ Alle Verwaltungs-Kosten für LKW-Kontrollen zur Verkehrssicherheit, zur
Überprüfung von Lenk- und Ruhezeiten von Fahrern müssen per Maut eingehoben
werden.
+ Faire Chancen für alle Verkehrsträger: Alle Verkehrsträger müssen ihre
verursachten Kosten selbst tragen.
Rückfragehinweis:
Gewerkschaft vida / Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling, Tel.: (01) 546 41/111, Mobil: 0664 / 61 45 733
Internet: www.vida.at