AUA verschärft Sparkurs mit Jobabbau
Gewerkschaft wehrt sich gegen geplanten Abbau von 1.000 Stellen.
Wie die APA am 2. Juli 2009 berichtete, verschärft die Austrian Airlines (AUA) nach Einbrüchen im Luftfahrtgeschäft ihren Sparkurs: Um bis 2012 eine Ergebnisverbesserung von ca. 200 Millionen Euro zu erreichen, sollen bis Mitte 2010 rund 1.000 Stellen abgebaut werden. Besonders betroffen vom Personalabbau sind die Bereiche "Verkauf" und "Netzwerk" (Flugplanung). Hier sollen 300 Vollzeitstellen wegfallen. Darüber hinaus sollen wie schon beim Catering Auslagerungen vorgenommen, aber auch frei werdende Posten nicht nachbesetzt werden.
Der Vorsitzende der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida, Wilhelm Haberzettl, wirft dem AUA-Management vor, versagt zu haben. Es trage die Restrukturierung "ausschließlich auf dem Rücken der Beschäftigten aus." Die Manager würden Boni kassieren - während die ArbeitnehmerInnen, die nicht an der schlechten Situation schuld seien und auch Sparmaßnahmen bereits zugestimmt hätten, "mit Arbeitsplatzverlust bestraft werden." Die von der Republik für den AUA-Verkauf zur Verfügung gestellten 500 Millionen Euro "haben sich jetzt offenbar als Millionenförderung der Steuerzahler zur Arbeitsplatzvernichtung erwiesen", so Haberzettl.
Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), fordert das AUA-Management auf, von "Panikmaßnahmen" wie dem angekündigten Personalabbau vorerst Abstand zu nehmen und verweist darauf, dass die AUA während der Zeit der Kurzarbeit ohnedies keine MitarbeiterInnen kündigen darf. "Es gibt ein Zeitfenster, das es trotz der schwierigen Situation möglich macht, die Dinge ruhig zu besprechen und zu verhandeln."
Darüber hinaus stellte Proyer in Abrede, dass die von den AUA-Vorständen Peter Malnik und Andreas Bierwirth angekündigten Maßnahmen bis hin zu Kündigungen mit dem Betriebsrat oder Gewerkschaft akkordiert seien. Die Kurzarbeit bei der AUA dauere bis 30. September 2009. Bis dahin dürfe es ohnedies zu keinen Kündigungen kommen. "Panikmache ist nicht die richtige Vorgehensweise", so Proyer. Die Bundesregierung forderte er auf, in Brüssel Druck für eine rasche Entscheidung zu machen.
Quelle: APA